Forscherin aus Wien im Iran in Haft

Teheran wirft festgehaltener US-Forscherin Sicherheitsverstöße vor - Haleh Esfandiari soll "Verbrechen gegen die nationale Sicherheit" begangen haben
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Teheran – Die vergangene Woche in Teheran festgenommene US-iranische Politikwissenschafterin Haleh Esfandiari sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, Verbrechen gegen die nationale Sicherheit der Islamische Republik begangen zu haben. Ermittlungen seien im Gange, erklärte ein Sprecher des iranischen Justizministeriums am Dienstag. Details nannte er nicht. Hinter dem breit gefassten Terminus “Verbrechen gegen die nationale Sicherheit”, der in iranischen Justizkreisen genannt wurde, verbergen sich eine ganze Reihe möglicher Anklagepunkte, wie etwa Spionage, Anstiftung zur politischen Unruhe oder Terrorismus. Damit könnte Esfandiari die Todesstrafe drohen.

Die US-Regierung verurteilte die Festnahme der Leiterin des Nahost-Programms des renommierten Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington. Das Wissenschaftszentrum selbst sprach bereits vergangene Woche von einer vollkommen ungerechtfertigten Festnahme. Esfandiaris Familie betonte, die in Wien ausgebildete Akademikerin benötige medizinische Betreuung. Die Wissenschafterin sitzt im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis ein.

Esfandiari war im Dezember in die iranische Hauptstadt geflogen, um ihre Mutter zu besuchen. Auf dem Rückweg zum Flughafen am 30. Dezember wurden ihre Pässe und Habseligkeiten gestohlen. Als sie in Teheran einen neuen Ausweis beantragen wollte, wurde sie von einem Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes befragt. Es folgten Wochen, in denen sie sich immer wieder Fragen der Behörden stellen musste, insbesondere über ihre Arbeit für das Wilson-Wissenschaftszentrum. Der Leiter des Zentrums, Lee Hamilton, wandte sich im Februar in einem Brief an Präsident Mahmud Ahmadinejad und bat diesen um Hilfe, damit Esfandiari in die USA zurückkehren könne. Hamilton war einer der Vorsitzenden der Irak-Studiengruppe, die im vergangenen Jahr der US-Regierung Empfehlungen zur Beendigung des Kriegs in dem Golfstaat unterbreitete. Dazu zählte auch die Einbindung des Irans. Eine Antwort auf seinen Brief erhielt er bislang offenbar nicht. (Reuters)

Bitte Unterstützen Sie die Petition von SPME zur Befreiung von Haleh Esfandiari

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