Felicia Langer will das Bundesverdienstkreuz nicht zurückgeben

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http://www.focus.de/panorama/vermischtes/israel-kritikerin-felicia-langer-will-das-bundesverdienstkreuz-nicht-zurueckgeben_aid_420045.html

Trotz heftiger Kritik will die Israel-Kritikerin Felicia Langer ihr Bundesverdienstkreuz nicht zurückgeben. Die Tübinger Menschenrechtsanwältin wies die Proteste gegen ihre Auszeichnung zurück. Langer hat in ihren Büchern, Vorträgen und Interviews stets harsche Kritik am israelischen Staat geübt.

Die jüdische Rechtsanwältin und Israel-Kritikerin Felicia Langer will ihr Bundesverdienstkreuz auch nach heftiger Kritik nicht wieder abgeben. «Ich werde den Preis nie zurückgeben», sagte Langer am Donnerstag dem Deutschlandradio Kultur. Die Tübinger Menschenrechtsanwältin wies die Proteste gegen ihre Auszeichnung als «Verleumdungskampagne» zurück. Dass jüdische Intellektuelle die Verleihung scharf kritisiert hätten, habe sie sehr verletzt, sagte Langer. Die Kritik an ihr diene jedoch dazu, Kritik an der Politik Israels zu unterbinden.

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Yigal Palmor, sagte dem Berliner «Tagesspiegel» (Freitagsausgabe), Langer habe «über Jahre immer wieder Kräfte unterstützt, die Gewalt, Tod und Extremismus befürworten». Jedem, der ihr einen Orden verleihen wolle, müssten «die Konsequenzen bewusst sein, wenn man Intoleranz und böse Absichten nachträglich legitimiert».

Der Fernsehmoderator und frühere Vizepräsident des Zentralrats der Juden Michel Friedman sagte dem Deutschlandradio, statt Langer sollten lieber Menschen ausgezeichnet werden, die «Brücken bauen zwischen Palästinensern und Israelis». Langer habe zwar die Palästinenser unterstützt, «aber gleichzeitig Israel so verunglimpft und so polarisiert in ihrer Darstellung, dass sie damit nicht mehr zur Brückenbildnerin geeignet ist». Die Anwältin habe sich «nicht deutlich genug vom Terrorismus distanziert», sagte Friedman.

Langer lebt seit 1990 in Deutschland. Zuvor vertrat die aus Polen stammende Jüdin in Israel zahlreiche Palästinenser vor Gericht. In ihren Büchern, Vorträgen und Interviews übt sie immer wieder harsche Kritik am israelischen Staat, dem sie eine Apartheid-Politik vorwirft. Jüdische Intellektuelle wie der Publizist Ralph Giordano hatten ihre Auszeichnung heftig kritisiert. Giordano kündigte an, er wolle sein Bundesverdienstkreuz zurückzugeben, wenn Bundespräsident Horst Köhler der Anwältin die Auszeichnung nicht wieder entziehe.

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