http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=3&Param_RB=9&Param_Red=10377
Die folgende Erklärung wurde am Dienstag den 2.9.2008 in der Plenarsitzung des Kultusvorstandes einstimmig beschlossen.
Der ehemalige Leiter des “Global Forum against Antisemitism” Nathan (Anatoly) Sharansky definierte Antisemitismus wie folgt: ” Angewandte Demonisierung,Delegitimisierung und Doppelte Moral gegenüber Israel, dem Jüdischen Volk oder einzelnen Juden”.
Eine ähnliche Definition wurde vom “European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia” (EUMC) verwendet.
Diese Definitionen stützen sich natürlich auf die materielle Substanz der antisemitischen Bekundungen und nicht auf die ethnische Herkunft des Agierenden. Gehört ein solcher formal einer jüdischen Gemeinde an oder ist tatsächlich oder angeblich “jüdischer” oder “israelischer” Herkunft sind die Antisemitismusdefinitionen daher ebenfalls griffig.
Aus einer jüdischen Herkunft oder verdienstvollen Ahnen heraus sich einen Freibrief gegen Antisemitismusvorwürfe ausstellen lassen zu wollen wäre rassistisch.
In diesem Sinne solidarisieren wir uns mit Henryk Broder in seiner Charakteriserung der Handlungsweise von Frau Evelyn Hecht-Galinski und weisen Versuche zurück sein Recht auf freie Meinungsäußerung gerichtlich einzuschränken.
Dr. Ariel Muzicant
Präsident des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Österreich
Mag.Raimund Fastenbauer
Generalsekretär des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Österreich
“die jüdische” 03.09.2008 11:10