Albtraum in Teheran: Ohne Assad schwindet Einfluss in Nahost

Der Sturz des syrischen Machthabers ist nur eine Frage der Zeit. Für die USA und den Westen eine historische Chance.
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Die Isolation von Bashir al-Assad ist komplett. Die Saudis, Bahrain und Kuwait haben ihre Botschafter zu Konsultationen abgezogen. Der amerikanische Botschafter weilt gerade in den USA, und man kann davon ausgehen, dass Außenministerin Hillary Clinton persönlich dafür sorgen wird, dass er nicht mehr nach Syrien zurückkehrt.

Der türkische Außenminister reiste nach Damaskus, um zu verdeutlichen, dass das Morden in den syrischen Städten aufzuhören hat oder dies das letzte türkische-syrische Gespräch war. Eine sogenannte Kontaktgruppe aus den Vereinigten Staaten, Saudiarabien, Katar und Frankreich hat sich zusammengefunden, um die Transition zur Post-Assad-Ära zu begleiten.

Gespräche mit der Opposition, Gespräche mit den Militärs und Gespräche zwischen den Militärs und der Opposition sind es, die die Kontaktgruppe eingeleitet hat und die helfen sollen, das Blutvergießen zu beenden. Dass sie das tun werden steht außer Frage und vor allem verhindern sie das Abdriften Syriens in einen Bürgerkrieg. Es hat lange – fast zu lange – gedauert, bis sich im Westen die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass mit Assad der Schlimmste der Schlimmen bereits an der Macht ist und alles, was nach ihm kommen mag, mitnichten so schrecklich sein kann wie dieses gegenwärtige Terrorregime – aber nun endlich ist es so weit.

Sanktionen im Energiebereich

Gemeinsam mit Frankreich haben auch andere europäische Länder hier eine große Verantwortung und müssen rasch schmerzhafte Sanktionen im Energiebereich einleiten. Ja, irgendwo in dieser Protestbewegung sind auch Islamisten unterwegs, doch es ist alles andere als eine Verniedlichung zu sagen, dass die Mehrheit der freiheitsliebenden Syrer tatsächlich nach Demokratie strebt. Sie wissen, dass ihre Forderungen nach wirtschaftlicher Teilhabe und legitimen Rechten als Bürger ihres Landes nicht mit Radikalismus zu erreichen sind – es sind nur demokratische Strukturen, die ihren Traum zur Realität werden lassen.

Die Arabische Liga und der Golfkooperationsrat haben zu Reformen in Syrien aufgerufen. Nun, in dieser Region von autoritären Herrschern kommt Reform ziemlich nah an Revolution heran. Es ist bemerkenswert, dass die arabischen Länder überhaupt die Mauer des Schweigens durchbrochen haben. Sie hätten es schon früher getan, wenn es nicht ein geradezu fahrlässiges Schweigen des US-Präsidenten gegeben hätte. zum Artikel

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Der Sturz des syrischen Machthabers ist nur eine Frage der Zeit. Für die USA und den Westen eine historische Chance.
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