Israel warnt vor explosiver Fracht (TAZ, 28. 06. 2011)
Zehn Schiffe sollen noch in dieser Woche in See stechen. Israels will das verhindern. Marine-Einheiten trainieren, doch ein Desaster vor einem Jahr will man auf alles gefasst sein.
JERUSALEM taz | Säcke voller chemischer Substanzen, so warnt der militärische Abwehrdienst, sollen Schiffe der Gaza-Flotille an Bord haben, die voraussichtlich noch diese Woche in See sticht. Die israelische Armee fürchtet, dass die Substanzen, darunter Schwefel, gezündet werden könnten, wenn die israelische Marine die Schiffe stoppt. “Nicht wir, sondern die Israelis setzen Chemikalien ein”, hielt Greta Berlin, eine der Organisatorinnen, am Dienstag telefonisch aus Athen dagegen. “Unsere Fracht ist überprüft worden”, betonte sie.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bleibt hartnäckig. Die Marine hat Anweisung, die Flotille unter keinen Umständen durch zu lassen. Es seien Aktivisten auf den Schiffen, “die das Blut israelischer Soldaten vergießen wollen”, zitierte die Tageszeitung Haaretz die düsteren Prognosen “militärischer Quellen”. Zum Artikel
Kämpferische Friedensflotte
Israel-Gegner wollen erneut Blockade des Gazastreifens brechen (Süddeutsche 29.06.2011)
Die Türken sind nicht dabei, aber sonst ziemlich alle. In den nächsten Tagen – wann genau, verraten die Organisatoren nicht – nimmt eine neue ‘Friedensflotte’ Kurs auf Gaza. Zehn Schiffe, vielleicht mehr, an Bord Schriftsteller, Abgeordnete und Menschenrechtler aus Skandinavien, Spanien und Amerika, sogar ein Holocaust-Überlebender. Wie im vergangenen Jahr wollen sie die Blockade des Gaza-Streifens wenn schon nicht durchbrechen, so doch durch ein spektakuläres Scheitern darauf aufmerksam machen. Im letzten Jahr starben neun türkische Aktivisten, als Israels Marine die Mavi Marmara enterte und die Passagiere mit Knüppeln und Messern zurückschlugen.Zum Artikel
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Wieder Extremisten an Bord der Gaza-Flottille (Haolam.de, 30.6.2011)
Gefährliche Chemikalien weisen auf Gewaltbereitschaft hin / Israel fordert die Besatzung auf, Ladung untersuchen zu lassen / Britischer Minister bezeichnet Flottillen-Aktion als `unklug´
Nach israelischen Informationen sind offenbar Extremisten mit Verbindungen zu Terrorgruppen unter den insgesamt etwa 300 Passagieren der neuen „Gaza-Flottille“.
Die Aktion wird von der Gruppe „Free Gaza Movement“ organisiert. Ihr Ziel ist, die israelische Sicherheitsblockade um den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen zu durchbrechen.
Vertreter der israelischen Armee teilten am Montag mit, dass einige Mitglieder der türkischen IHH planten, an der diesjährigen Flottille teilzunehmen, trotz einer offiziellen Erklärung der Organisation, sich an der Aktion in diesem Jahr nicht zu beteiligen. Zum Artikel