Das Ende des Zionismus?

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I

Petach Tikwa – Tor der Hoffnung, so heißt die im Jahre 1878 gegründete erste zionistische Siedlung östlich von Tel Aviv. Sie ist die Mutter aller zionistischen Siedlungen, wie am Stadteingang stolz verkündet wird. Da haben wir gerade einen Monat lang gewohnt und gearbeitet. Aber hinter unserem Haus erstreckten sich nicht mehr, wie wir glaubten, ausgedehnte Zitrusplantagen, die uns ein wenig Ruhe vor dem Trubel in Tel Aviv hätten bieten könnten. Weit gefehlt! Wo heute noch der Hügel der Gründer gezeigt wird, steht nun eine tosende Vorstadt von Tel Aviv, von Autobahnschluchten zerschnitten durch einen endlosen Auto-Stau mit der Gesamtregion Groß-Tel Aviv verbunden. Man kann über unterschiedliche Autobahnen nach Petach Tikwa gelangen, vorbei an glitzernden Hochhäusern von Hi-Tech-Betrieben – die israelische »Silicon-Beach«. Hier hat man einen sichtbaren und spürbaren Ausdruck vom Ende des pionierhaften im Wüstensand Ackerbau treibenden Zionismus. Nur unser Navigationsgerät war da noch ein etwas älterer Zionist – es kannte weder die neueste Autobahnausfahrt zu unserem Wohnhaus, noch die zahllosen Brücken und Autotunnel, welche die über die Karmelvorsprünge verteilte Stadt Haifa zusammenbinden.

Am Strand von Tel Aviv herrscht das ununterbrochene Beach-Leben mit Strandcafes und sonnengebräunten Massen, wenige Kilometer entfernt das orthodoxe Bne Brak, wo Männer und Frauen in osteuropäischer Kluft bis zum Hals zugeknöpft sind. Dort, in Bne Brak erwarb ich mein erstes Buch auf dieser Reise – es ist ein orthodoxes hebräisches Buch mit dem Titel: »Die Falschen-Messiasse und ihre Gegner«.[1] Das Buch beginnt mit dem ersten Pseudo-Messias: Jesus Christus, »Jener aufgehängte Mann«, wie er nur genannt wird, und endet nach 700 Seiten mit Theodor Herzl – der auch mit dem gebührlichen Fluch belegt wird: Jimach Schemo! – Sein Name werde ausgelöscht! Hier hat der Zionismus noch nicht einmal begonnen!

Von diesen mehr äußerlichen Symptomen wollen wir unseren Blick nach innen wenden. Am 27. Mai war das Schavuot-Fest, das Fest der Toragabe am Sinai. Eine Gelegenheit für die Besinnung auf das Wesen des Judentums und auf Israel. Wir kauften uns für die Festtage die üblichen Tageszeitungen. Voran Ha-ʼArez,[2] die zum Fest fast so dick war wie die New York Times. Sodann die regierungsnahe Jerusalem Post. Gegenüber der Jerusalem Post[3] setzte Ha-ʼArez sogleich einen ganz anderen deutlichen Akzent. Mit großer Aufmachung auf sechs ganzen Seiten wird das neue – antizionistische – Buch von Professor Schlomo Sand vorgestellt. Es trägt einen analogen Titel zu Sands vorangegangenen Buch: »Wann und wie wurde Erez Jisrael (das Land Israel) erfunden.«[4] Dies ist eine Fortsetzung von Sands erstem weltweiten Bestseller »Wann und wie wurde das jüdische Volk erfunden?«[5] So wie er in seinem vorangegangenen Buch das hohe Alter des jüdischen Volkes bestreitet, so will er hier zeigen, dass der Begriff Erez Jisrael nicht biblisch ist, sondern »erst« in talmudischer Zeit entstand. Und, dass dieser Begriff, Erez Jisrael, bis in die zionistische Zeit, kein politisch – geographischer, sondern nur ein religiöser Begriff gewesen sei. Beide Bücher, so Sand, wollen, ein Angriff gegen die offiziöse »zionistische Historiographie« sein. Das Fazit des Buches: Man kann mit diesem Begriff keine Ansprüche auf das Heilige Land erheben!

Die Jerusalem Post bringt dagegen ein langes Interview mit dem amerikanisch-jüdischen Zionismus-Kritiker Peter Beinart. Dieser hat vor kurzem ein Buch publiziert mit dem Titel: »Die Krise des Zionismus (The Crisis of Zionism)« und er hat außerdem einen entsprechend zionismuskritischen Blog (Open Zion) im Internet eingerichtet. Beinart ruft dort öffentlich zum Boykott von Waren aus den besetzten Gebieten auf. Natürlich setzt die Jerusalem Post sogleich eine scharfe Kritik an Beinart dagegen mit der Überschrift: »Zionists do not boycott Israelis«. Die Hauptattacke des Artikels lautet so:

»Wenn [Diaspora Juden] zu einem globalen Boykott der israelischen Siedlungen aufrufen, betreiben sie nachhaltig die Delegitimierung und bahnen den Weg für weitergehende Boykotthandlungen. […] Dies offenbart eine Gleichgültigkeit gegenüber den doppelten Standards, die auf Israel angelegt werden, die zweifelsohne von jenen ausgenützt werden, die Israel umfassend boykottieren und delegitimieren wollen. […] Beinart ist nun in der Rolle des führenden Juden, der Israel dämonisiert und delegitimiert.«

 

Die Jerusalem Post setzt noch einen weiteren Artikel hinzu, der ein bekanntes Dilemma des säkularen Zionismus verhandelt, nämlich das Problem, dass es schwer fällt, ohne die jüdische Religion eine jüdische Identität zu formulieren. Der orthodoxe Autor (Jonathan Rosenblum) kommt da zu dem Resultat:

»Die [säkularen Juden] glauben nicht an die Offenbarung der Tora als einem historischen Ereignis. Sie halten nur wenige der Tora-Gebote. Die Weisheit der Tora kennen sie kaum oder überhaupt nicht. Aber ohne den Glauben an den Sinai, ist es schwer eine kohärente Sicht der historischen jüdischen Mission vorzutragen, oder überhaupt, weshalb die dauernde Existenz des jüdischen Volkes und damit auch des Staates Israel überhaupt von Bedeutung ist.«

Diese massiven Beispiele von Zeitungsdebatten von nur einem einzigen Tag in zwei zufällig herausgegriffenen Tageszeitungen Israels ist nur die Spitze des Eisberges einer tiefgreifenden Debatte über die »Krise des Zionismus«.

 Seit der Staat Israel in den achtziger Jahren die Archive zur zionistischen Frühgeschichte und zur Staatsgründung Israels geöffnet hat, haben die sogenannten »neuen Historiker« die bisherigen Darstellungen der zionistisch israelischen Geschichte in Frage gestellt. Da ist zum Beispiel das Buch des ehemals Haifaer Professors Ilan Pappe unter dem Titel »Die ethnische Säuberung Palästinas« (2006)[6], das die Geschehnisse des Unabhängigkeitskrieges in ein drastisch neues Licht setzen will. 2002 erschien das Buch des Journalisten Tom Segev unter dem Titel »Elvis in Jerusalem. Post-Zionism and the Amercanization of Israel«[7], indem das heutige Israel als ein amerikanisiertes Land des Post-Zionismus geschildert wird. Die Hauptfrage, die sich laut Segev dem heutigen Israel stellt, ist, wie dieser Staat seine jüdische Definition (als jüdischer Staat) und Demokratie unter einen Hut bringen will. Involviert ist dabei natürlich stets die Frage nach der kulturellen Gleichberechtigung des arabischen Bevölkerungsteiles. Denn der Staat Israel gehört nach seiner Selbstdefinition dem jüdischen Volk und nicht seinen Bürgern. Nachdem, so Segev, alle rückkehrwilligen Juden nach Israel eingewandert sind, sei das Rückkehrrecht obsolet, die Einsammlung der Exile ist abgeschlossen – Israel ist in die Phase des Post-Zionismus eingetreten!

Weiterhin liegt derzeit in allen israelischen Buchläden das gerade neu erschienene Buch des liberalen britischen Rabbiners David J. Goldberg aus. Es trägt den unmissverständlichen Titel: »Dies ist nicht der Weg« (This is Not the Way).[8]  In seinem Buch vertritt der liberale Rabbiner die Auffassung, dass die Kritik an Israel keineswegs mit Antisemitismus gleichzusetzen sei. Im übrigen sei eine solche Kritik angesichts des aggressiven Nationalismus Israels durchaus gerechtfertigt.

Hierzulande kennt man das einschlägige Buch von Avraham Burg »Hitler besiegen« (2009),[9] das gegen die Holocaust-Fixierung Israels kämpft. Genannt sei hier auch Micha Brumliks Buch »Kritik des Zionismus« (2007).[10] In ihm plädiert Brumlik dafür, Israel in  die EU aufzunehmen, um ihm so den Weg zum Rückzug aus den besetzten Gebieten zu bahnen. In seinem neuesten Artikel in der taz[11] lobt er Judith Butlers Forderung  über »ein neues Nachdenken über einen föderalen oder binationalen Staat von jüdischen Israelis und Palästinensern.«

Die hier genannten Autoren wollen nicht eigentlich Geschichte um der Geschichte willen betreiben – alle geben dies zu. Sie leiden allesamt so oder so an der Gegenwart, an der Situation in Israel und diese wollen sie ändern. Auch da, wo zum Beispiel Schlomo Sand tiefer in die Geschichte hinabgreift, sind ausschließlich die Fragen der Gegenwart das Kriterium für die Auswahl und Deutung der Fakten. Wir haben es hier in erster Linie nicht mit Historiographie zu tun, sondern mit politischer Gegenwartsliteratur, mit politischer Kampfliteratur. Ihre Haltung zum Staat Israel begründen diese Autoren, und das ist auffällig, letztlich mit einer Geschichte, die recht eigentlich erst 1947 oder gar 1967 einsetzt. So sagt zum Beispiel Schlomo Sand in seinem Interview in Ha-ʼArez:

 

»Ich bin gegen einen binationalen Staat; als Demokrat unterstütze ich eine israelische Republik in den Grenzen von 1967, und zwar wegen der Tatsache, dass es dem Zionismus gelungen ist hier ein Leben zu schaffen, eine Gesellschaft, Sprache und Kultur, die man unmöglich auslöschen kann. Die Rechtfertigung für dessen Bestand an diesem Ort istdie Tatsache, dass das zionistische Unternehmen hier ein israelisches Volk, nicht ein jüdisches Volk geschaffen hat.«[12]

Schlomo Sand will sich vom jüdischen Volk abkoppeln – dies wurde nach seiner Auffassung ja ohnehin erst spät »erfunden«. Sand glaubt nur an ein israelisches Volk, das seit 1948 geschaffen wurde – dies ist die alleinige Rechtfertigung des Staates Israel.

Auch Ilan Pappe, der in seinem Buch »Die ethnische Säuberung Palästinas« die zweifellos schrecklichen Ereignisse des Krieges von 1948 schildert, geht bei seiner Israelkonzeption im wesentlichen nur von diesen Kriegsereignissen aus – die Lösung ihrer Folgen ist ihm der Kern dessen, was er als das Problem Israels sieht. Der gelegentliche Blick weiter zurück in die Geschichte dient letztlich nur dazu, die Hauptthesen des Buches zu bestätigen, von einer ausgeglichenen Darstellung der zionistischen Vergangenheit mit ihren tief menschlichen Problemen, die zweifellos auch Schattenseiten hatte, kann hier keine Rede sein. Dass es auch vor dem 48iger Krieg ein »jüdisches Problem«, eine jüdische Not gab, die bis heute ihre Bedeutung nicht verloren haben, wird in die Reflexionen über die Nahostproblematik und der Frage nach einer gerechten Lösung kaum einbezogen.

Und gerade dies scheint der grundsätzliche Mangel dieser Debatte um den Post-Zionismus zu sein. Der Zionismus ist ja doch viel früher entstanden. Die Frage eines jüdischen Staates hat nicht erst 1948 begonnen, sondern war eine Reaktion auf eine viel längere, jahrtausendealte Geschichte. Diese Geschichte war der Grund für das Entstehen des Zionismus, und diese Geschichte ist mit den Geschehnissen seit 1948 nicht ausgelöscht. Sie darf nicht vergessen werden – sie muss als Rechtfertigung für diesen Staat im Gedächtnis bleiben, nicht nur die Ereignisse der Auseinandersetzung mit der arabisch-palästinischen Bevölkerung.

II

Blicken wir also einmal zurück und fragen, was die Gründerväter als Argumente für die Notwendigkeit des Zionismus ansahen und prüfen, ob die damaligen Anliegen und Probleme gelöst sind. Wenn alle Probleme gelöst sind, welche der Zionismus zu lösen trachtete, dann darf man getrost das Ende des Zionismus verkünden.

Das erste, was dieser Blick zurück zeigt, ist, dass der Zionismus nicht ein einziger ideologischer Block war, dass die frühen Zionisten ganz unterschiedliche Ziele verfolgten. Da kann es sich sodann herausstellen, dass das eine oder das andere Teil-Problem gelöst ist, aber damit sind noch nicht alle Fragen des Zionismus beantwortet. Man kann dann allenfalls sagen, das eine oder andere Problem ist gelöst und dieser Teil des Zionismus kann als beendet betrachtet werden. Damit ist aber noch nicht der Augenblick gekommen, den Zionismus als Ganzen zu verabschieden.

Der Blick zurück lehrt noch ein weiteres:

Die Kritik am Zionismus ist kein neues Phänomen. Das Bestehen solcher Kritik in unseren Tagen ist darum sicherlich noch kein Indiz für das Ende des Zionismus. Im Jahre 1920 publizierte der aktive Zionist und spätere Dirktor der israelischen Bank Leʼumi Heinrich Margulies (Margalit) einzweibändiges Werk unterdem Titel: »Kritik des Zionismus«.[13]

Schon damals, mitten aus dem fahrenden Zug, kritisiert Margulies mit beißender Schärfe den politischen Zionismus von Theodor Herzl. Herzls Zionismus, so Margulies, war ein Gemisch aus Illusion, Phantasterei und Dilettantismus:

»Der sogenannte politische Zionismus Theodor Herzls offenbart sich somit auch demjenigen, der heute die Dinge aneinanderreiht […] als ein recht zusammenhangloses Ding von Phantasterei, Weltfremdheit und Dilettantismus. Die politischen Fehler, die er nur allzu oft beging sind für uns heute so unbegreiflich, daß wir sie nur erklären können, daß nicht eine falsche und verkehrte Politik ihre Ursache war, sondern einfach das Fehlen jeglicher politischen Orientiertheit.«[14]

Und noch bevor Theodor Herzl auftrat, hatte der ostjüdische Intellektuelle Ascher Ginsburg, besser bekannt als Achad Haam (1856-1927), die Arbeit und Ideologie der Hoveve Zion, mit äußerster Schärfe kritisiert. Er wurde hernach sodann auch zum schärfsten Kritiker von Theodor Herzl und dessen politischem Zionismus.

Also Kritik am Zionismus ist noch nicht das Ende des Zionismus, sie gehörte schon immer dazu. Der Zionismus war schon immer ein vielstimmiger Chor, in dem die Auseinandersetzung um den richtigen Weg konstitutiv war. Als paradigmatisch kann die Auseinandersetzung um das Ugandaprojekt gelten, das die zionistische Bewegung kurz vor dem Tode Herzls fast zerrissen hätte. Herzl und seine Partei war bereit, das britische Angebot eines Territoriums in Uganda für seine Judenstaatspläne anzunehmen, während vor allem die Vertreter aus dem Osten darauf beharrten, dass alleine Palästina, die alte Heimat, das Sehnsuchtsziel vieler Generationen, das Ziel des Zionismus sein könne.

Die Kritik als solche führt demnach noch nicht aus dem Zionismus hinaus. Aber sie hat ihn verändert, so wie auch die gegenwärtige Kritik ihn verändern wird.

Nur mit einem wird man die Grundlagen des Zionismus verlassen, nämlich mit der Begrenzung des Blickes allein auf den Staat Israel und dessen Probleme. Ähnliche Beschränkungen hat es auch schon früher in der zionistischen Bewegung gegeben. Damals, als der Staat noch nicht bestand, beschränkten sich manche auf Zielsetzungen, die nur Teile des jüdischen Volkes betrafen. Da waren zum Beispiel die Intellektuellen in Westeuropa, welche die Aufgabe des Zionismus vor allem darin sahen, der intellektuellen Ziellosigkeit der jüdischen Jugend zu begegnen, der Kulturnot. Hier kann man Martin Buber nennen, der durch seine kulturelle Neuorientierung mithilfe chassidischer Erzählungen neues jüdisches Selbstbewusstsein schaffen und Orientierung für die jüdische Jugend geben wollte. Diese Beschränkung des Zionismus auf die Lösung der Kulturnot der westeuropäischen jüdischen Intellektuellen ging jedoch an den Problemen der Ostjuden völlig vorbei. Sie litten vor allem unter wirtschaftlicher und auch politischer Not. Heinrich Margulies kritisierte solche Beschränkungen des Zionismus auf Teilaspekte als Parteiungen, die nicht das Interesse des gesamten jüdischen Volkes im Blick hatten. Margulies nennt dies partikulare Interessen von »Gemeinschaften«, von Vereinen oder »Kirchen«, nicht aber Interessen des gesamten jüdischen Volkes. Er stellt darum die folgende grundlegende Frage der Zielsetzungen des Zionismus:

»Und das ist jetzt die entscheidende Frage: wollen wir jene Bewegung, die durch Herzl zur volksumfassenden Dimension angefacht wurde, nur zur Teilkomponente des jüdischen nationalen Lebenswillens reduzieren oder wollen wir sie wieder zur alljüdischen, das Volk einschließenden Kraft erheben? […] Will der Zionismus nicht mehr das ganze Volk vertreten, kann er sich nur zum Anwalt seines Parteiinteresses, nicht seines ungeteilten Nationalwillens erheben, so ist er zu eng und muß erweitert werden! […] aber in dem Sinne, daß wir das ganze Volk, sowohl im Galuth wie in Palästina, als einen ungeteilten nationalen Organismus betrachten und daß wir die nationalen Interessen von allem, was jüdisch ist, wahrzunehmen haben.«[15]

Schon in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es also die Gefahr, die sich heute wieder zeigt, nur Teile der jüdischen Thematik herauszugreifen, eigene Parteiinteressen zu verfolgen – was Autoren wie Sand auch unumwunden zugeben. Damit wird der Zionismus in seinem umfassenden Sinn tatsächlich verlassen. Er wird aber nicht beendet, solange es Menschen gibt, die an diesem umfassenden nationalen jüdischen Konzept festhalten, nach dem alle Seiten des jüdischen Lebens einbezogen sein sollen. Dazu gehört auch die Polarität von Diaspora und Erez Israel. Wer zum Beispiel wie Schlomo Sand nur am israelischen Volk interessiert ist und nicht am jüdischen, der verlässt die Grundlagen des Zionismus. Denn der Zionismus ist eine Sache des jüdischen Volkes und nicht nur des Staates Israel. Dass dieses Festhalten an dem umfassenden Konzept des Zionismus für die Israelis ebenso wichtig und bedeutsam ist wie für die Diasporajuden, soll am Ende nochmals betrachtet werden.

Jetzt ist der Augenblick gekommen, an die Anliegen zu erinnern, die, nach Auffassung der frühen Zionisten, die Notwendigkeit des Zionismus begründeten und fragen, ob die damals aufgeführten Probleme gelöst sind.

1. Die Judennot

Bei allen frühen »Zionisten« kehrt als erstes und hauptsächliches Argument für die nationale Wiedergeburt des jüdischen Volkes das Thema der »Judennot« wieder. So zum Beispiel bei Theodor Herzl in seinem Büchlein »Der Judenstaat«:

»Die Notlage der Juden wird niemand leugnen. In allen Ländern, wo sie in merklicher Zahl leben, werden sie mehr oder weniger verfolgt. Die Gleichberechtigung ist zu ihren Ungunsten fast überall tatsächlich aufgehoben, wenn sie im Gesetze auch existiert. Schon die mittelhohen Stellen im Heer, in öffentlichen und privaten Aemtern sind ihnen unzugänglich. Man versucht sie aus dem Geschäfteverkehr hinauszudrängen: ›Kauft nicht bei Juden!‹

Die Angriffe in Parlamenten, Versammlungen, Presse, auf Kirchenkanzeln, auf der Straße, auf Reisen – Ausschließung aus gewissen Hotels – und selbst an Unterhaltungsorten mehren sie sich von Tag zu Tag. Die Verfolgungen haben verschiedenen Charakter nach Ländern und Gesellschaftskreisen. In Rußland werden Judendörfer gebrandschatzt, in Rumänien erschlägt man ein paar Menschen, in Deutschland prügelt man sie gelegentlich durch, in Oesterreich terrorisieren die Antisemiten das ganze öffentliche Leben, in Algerien treten Wanderhetzprediger auf, in Paris knöpft sich die sogenannte bessere Gesellschaft zu, die Cercles schließen sich gegen die Juden ab. Die Nuancen sind zahllos.«[16]

 

Der Ruf nach dem Boykott israelischer Waren und israelischer Universitäten in unseren Tagen klingt da doch allzu vertraut. Herzl warnt darum auch nachdrücklich vor der Illusion, dass der Antisemitismus verschwinden werde, wenn sich die allgemeinen Lebensumstände bessern:

 

»Man wird uns nicht in Ruhe lassen. Nach kurzen Perioden der Duldsamkeit erwacht immer und immer wieder die Feindseligkeit gegen uns. Unser Wohlergehen scheint etwas Aufreizendes zu enthalten, weil die Welt seit vielen Jahrhunderten gewohnt war, in uns die Verächtlichsten unter den Armen zu sehen.«[17]

 

Nur in einem Punkt hat sich auch Herzl geirrt, wenn er glaubte, dass mit der Errichtung des Judenstaates oder schon mit der Auswanderung der Juden in diesen Staat das »Ende des Antisemitismus gekommen sei.«[18] Die von ihm sarkastisch gepriesene Vielgesichtigkeit und Wandelbarkeit des Antisemitismus hat sich in unseren Tagen in die Gestalt des Hasses auf den Judenstaat verwandelt, in die verharmlosende Formel des Antizionismus und die weltweite Kritikobsession an der Politik dieses Staates.

Der Antisemitismus hat noch kein Ende genommen und es ist nicht abzusehen, dass er dies wird. Damit bleibt eines der Hauptanliegen des Zionismus bestehen, unabhängig von der politischen Entwicklung im heutigen Israel. Dieser Staat wird, aufgrund des Rückkehrergesetzes, der Ort in der Welt sein, in dem jeder Jude (ersparen Sie mir immer die Jüdin hinzuzufügen) jederzeit Schutz finden wird.

Leon Pinsker (1821-1891) fügt diesem Befund von der äußeren Bedrückung noch eine innere, psychologische Seite hinzu. Nach seiner Auffassung hat die notorische Außenseiter-Situation der Juden zu einem gestörten Verhältnis der Juden zu sich selbst und zu einer mangelnden Selbstachtung Selbstachtung geführt:

 

»Wenn wir mißhandelt, beraubt, geplündert, geschändet werden, dann wagen wir es nicht, uns zu verteidigen und, was noch schlimmer ist, fast finden wir es so in der Ordnung. Schlägt man uns ins Gesicht, so kühlen wir die brennende Wange mit kaltem Wasser, und hat man uns eine blutige Wunde beigebracht, so legen wir einen Verband an. Werden wir hinausgeworfen aus dem Hause, das wir selbst gebaut, so flehen wir demütig um Gnade, und gelingt es uns nicht, das Herz unseres Drängers zu erweichen, so ziehen wir weiter und suchen – ein anderes Exil.«[19]

 

Gerade in diesem Punkt, der Selbstachtung und des Selbstbewusstseins, hat die Existenz des Staates Israel gewiss bei den meisten Juden weltweit eine grundlegende Veränderung bewirkt, dies umso mehr seit dem Sechstagekrieg von 1967. Dies trotz der sichtbaren Erosion der diasporajüdischen Identifikation mit dem jüdischen Staat. Das Verschwinden dieses Staates, würde wohl bald zur alten Situation zurückführen, auch sein »Untergang« in einem binationalen oder multinationalen Staat.

Aus alledem folgt, trotz der Entstehung des Judenstaates, sind die Probleme, die zu seiner Entstehung führten noch nicht alle gelöst – der Zionismus behält sein Recht!

 

2. Die Not des Judentums

 

Eine grundlegend andere Erwartung richtete Achad Haam an den Zionismus. Nach seiner Auffassung war die Not seiner Zeit in allererster Linie der beklagenswerte Zustand des Judentums. Natürlich sah auch er die Not der einzelnen Juden, aber noch mehr litt er unter dem Niedergang des Judentums als geistig-kultureller Größe. Dieser Niedergang, so Achad Haam war die Folge der Öffnung der Ghettomauern und der daraus resultierenden Assimilation. Sie wurde umso stärker fühlbar, als die Religion ihre traditionelle Bindekraft zunehmend verloren hat und weiter verlieren wird. Er sagte dazu einmal:

»Unser Exil hat zwei Gesichter: Ein materielles und ein geistiges. Auf der einen Seite bedrückt es die einzelnen Menschen unseres Volkes in ihrem materiellen Leben, indem es ihnen die Möglichkeit verweigert in voller Freiheit wie die anderen Menschen ihren Existenzkampf zu bestreiten, jeder gemäß seiner Fähigkeiten; und andrerseits bedrückt es nicht weniger die Gesamtheit unseres Volkes in seinem geistigen Leben, indem es ihm die Möglichkeit verweigert, sein nationales Wesen gemäß seinem Geiste zu bewahren und zu entwickeln. Dieser geistige Druck […] wird insbesondere in unserer Zeit besonders schwer, nachdem das Leben die kunstvolle ›Mauer‹ eingerissen hat, welche den Geist unseres Volkes in den vergangenen Generationen beschützte, um ein Leben gemäß seines eigenen Wesens zu führen. Wir aber und unser nationales Leben sind nun dem Geist der uns umgebenden Völker versklavt, so dass wir unser eigenes nationales Wesen nicht mehr vor einer grundlegenden Zerstörung bewahren können, dies weil wir gezwungen sind uns dem Geist des fremden Lebens zu unterwerfen, das stärker ist als wir.«[20]

Diese von Achad Haam angesprochene Problematik besteht überall da, wo Judentum nicht über die Religion definiert wird. Was kann es da noch sein, was man als das spezifisch Jüdische betrachten kann? Wie ist in einer solchen Situation das Festhalten am Judentum dann noch zu rechtfertigen. Gibt es kein Kennzeichen des Jüdischen mehr, so kann man das Judentum getrost aufgeben und in den Völkern aufgehen lassen. Dies ist aber etwas, was weder die jüdische Umwelt, und noch weniger das jüdische Gefühl zulassen möchte. Achad Haam glaubte, dass die meisten Juden, trotz des Verlustes der Religion und trotz des Fehlens einer jüdischen Kultur am Judentum festhalten wollen, ohne aber zu wissen, worin denn ihr Judentum besteht. Die rein ethnisch-biologische Zugehörigkeit reicht da offenbar nicht. Um dieses unbewusste jüdische Bedürfnis nach Erhaltung des Judentums zu beschreiben greift Achad Haam einmal zu einer Äußerung es einstigen Hamburger Rabbiners Seligmann:

»Warum wir Juden sind? Warum wir Juden sein müssen? Warum? Thörichte Frage! Frage das Feuer, warum es brennt! Frage die Sonne, warum sie scheint! Frage den Baum, warum er wächst! Frage den Löwen, warum er brüllt! Frage den Menschen, warum er liebt! So frage den Juden, warum er Jude ist. Wir können nicht anders! Es ist in uns ohne unser Zuthun! Es ist da, urlebendig und gottesgewaltig; Es ist das Gesetz unserer Natur! […] Wir können uns nicht […] losreißen von den Wurzeln unseres Seins. […] Dreitausend Jahre Weltgeschichte haben es bewiesen, daß es unmöglich ist, die jüdische Volksseele zu vernichten.«[21]

Die Not, die Achad Haam beschreibt, ist die Not von Menschen, die Juden sind und bleiben wollen, dies aber nicht begründen und nicht wirklich leben können. Dieser kulturellen jüdischen Not abzuhelfen, ist nach Auffassung von Achad Haam die Aufgabe des Zionismus. Allerdings glaubt Achad Haam im Gegensatz zu Herzl nicht daran, dass es je ein Ende der jüdischen Diaspora geben wird. Nach seiner Auffassung werden viele Juden immer in der Diaspora bleiben. Um ihnen, die keine Religion mehr haben, dennoch ein jüdisches Bewusstsein und jüdisches Wesen zu vermitteln, glaubte Achad Haam, dass es dazu eines geistig-kulturellen Zentrums im alten Mutterland des Judentums brauche. Und wie ein Kreis weder ohne Peripherie noch ohne Mittelpunkt denkbar ist, so müsse auch das neue Judentum seine Peripherie in der Diaspora haben und sein geistig-kulturelles Zentrum in Erez Jisrael.

Das Besondere dieser Konzeption ist die gegenseitige Verbundenheit, Abhängigkeit und aufeinander Angewiesensein von Mutterland und Diaspora.

Diese Analyse der jüdischen Situation ohne Religion ist bis heute gültig. Weltweit ringen Juden um eine Neudefinition ihres Judeseins außerhalb der Religion. Lange hatte es den Anschein, dass die Lösung von Achad Haam, von kultureller Peripherie und Zentrum, Realität werden könnte. Weltweit hat der Staat Israel mit seiner jüdisch-säkularen Kultur eine Identitätskraft entfaltet – aber diese ist, wie ich eingangs schon sagte, derzeit in einer Erosion begriffen. Dennoch, die eine Grundauffassung von Achad Haam hat ihre Richtigkeit behalten: Diaspora und Mutterland sind aufeinander verwiesen und angewiesen. Wo man Judentum umfassend denkt, kann man nicht einige Teile herausschneiden. Dies war eine genuine Aufgabe des Achad Haamschen Kulturzionismus, die heute noch so brennend ist wie vor hundert Jahren.

3. Die religiöse Erlösungsnot

Es gibt jüdische Gruppen, welche die nichtreligiösen Juden als gleichsam verlorene Gruppe aufgeben. Sie sehen wie der eingangs genannte Buchautor in Theodor Herzl einen Pseudomessias und sie lehnen den Staat Israel ab, und gehen sogar Koalitionen mit erklärten Feinden Israels ein – z. B. die ultraorthodoxen Neture Karta in Jerusalem. Hier ist man also bereit, das Judentum aufzuteilen, sich selbst als den wahren Rest zu betrachten, und die anderen aufzugeben. Nicht so tun dies diejenigen Gruppen, die man unter dem Begriff des religiösen Zionismus zusammenfasst.

Der eigentliche Vater dieses religiösen Zionismus ist der weiland serbische Rabbiner Jehuda Alkalai (1798-1878). Alkalai hat aufgrund der einfachen apokalyptischen Rechnung, dass im Jahr 6.000 der jüdischen Zeitrechnung die Welt zuende gehen müsse – von heute aus gerechnet in 228 Jahren –  eine religiös-zionistische Erlösungsstrategie entwickelt. In diese Erlösungsstrategie hat Alkalai alle Juden einbezogen, auch die nichtreligiösen. Gestützt auf alte Messiasvorstellungen entwickelte er Pläne, nach welchen die Juden das Kommen des Messias beschleunigen und vorbereiten können und sollen. Eine der wichtigsten Bedingungen dafür war nach seiner Vorstellung eine kollektive Teschuva, das heißt eine Umkehr ganz Israels, die nichts anderes sei als die Rückkehr der Juden in das Land ihrer Väter. Hinzu kommen Elemente der politischen Tätigkeit, wie sie etwa den Aktivitäten von Theodor Herzl und der zionistischen Weltorganisation entsprachen.

In Palästina wurde dieses Denken von dem ersten aschkenasischen Oberrabbiner Palästinas, von Rabbi Avraham Jizchak Kuk (1865 – 1935) aufgenommen und vertieft. Seine Schüler haben dieses Denken dann weiterentwickelt und daraus die theologischen Grundlagen für die heutige Siedlerbewegung gesponnen. Wie immer man zu Letzterem steht, für den hiesigen Zusammenhang ist es wichtig, dass die Denker des religiösen Zionismus – z.B. der Mizrachi-Bewegung – in gesamtjüdischen Kategorien dachten und die säkularen Juden als Teil dieses göttlichen Erlösungsprogrammes verstanden.

Hier wird also die altjüdische Messiaserwartung ernst genommen und zwar unter bewusster Einbeziehung auch der nichtreligiösen Juden. Dies ist eine religiöse Sicht der Einheit der Juden und der Wille keine Trennung innerhalb des Judentums zu dulden.

III

Will man zusammenfassend das Gemeinsame dieser sehr unterschiedlichen zionistischen Konzeptionen herausheben, so ist dies eindeutig der Wille, die Einheit des Judentums zu wahren. Der alte Satz, dass ganz Israel füreinander bürgen soll, wird hier in einer zunächst säkularen und dann zionistisch religiösen Formel wieder belebt. Auch dem Versuch, der säkularen Juden in Israel, einen Modus vivendi mit den Orthodoxen zu finden, liegt dieses Bestreben zugrunde.

In einem Zeitalter, in dem die jüdische Religion ihre umfassende Bindekraft für alle Juden verloren hat, ist der Zionismus in seinen verschiedenen Formen und Ansätzen, der Versuch, Judentum neu als Einheit zu denken. Und ich glaube diese Notwendigkeit besteht auch noch heute für beide Seiten gleichermaßen, für die Diaspora wie für Israel.

Die Diaspora braucht den Staat Israel zum einen als physische Rückversicherung als Rettungshafen in einer Welt, in welcher der Antisemitismus nicht ausstirbt. Des Weiteren brauchen viele säkulare Juden Israel wenigstens als Symbol für eine jüdische Befindlichkeit auch ohne Religion und auch als kulturelles Zentrum, wie dies Achad Haam gefordert hatte.

Aber auch Israel braucht die Diaspora, nicht nur als Finanzier seines weiteren Aufbaus, nicht nur als politische Lobby an den unterschiedlichen Orten der Welt. Israel braucht die Diaspora auch als Gewissen und als Mahner, wie wir dies ja in unsrer Gegenwart sehen. Wo sich Diaspora und Israel gegeneinander abkapseln, sind diese gegenseitigen Einflüsse nicht mehr möglich, ist auch das Empfinden einer Verantwortung füreinander nicht mehr gegeben. Dann wird der Gedanke der Einheit Israels, der Einheit des Judentums aufgegeben, und dann kann man auch das Judentum aufgeben.

Deshalb glaube ich, dass ein Blick in die jüdische Geschichte vor dem Zionismus, auf die Ursachen die zum Zionismus führten, nötig ist, um die weiter bestehende Notwendigkeit des Zionismus zu sehen. Eine einseitige Aufkündigung dieser Beziehung ist Geschichtsvergessenheit und verantwortungslos, oder aber der Abschied vom Judentum als geschichtlicher und kultureller Größe.
 


[1] Binjamin S. Hamburger, Meschiche ha-Scheker u-Mitnagdehem, Bne Brak  2010.

[2] Ha-ʼArez, 25.5.12, Musaf.

[3] May 25, 2012, Shavuot Supplement.

[4] Schlomo Sand, Mataj wa-ʼech humzeʼa ʼErez Jisrael, ʼOr Jehuda 2012.

[5] Dazu siehe meine Besprechung »Geschichtsschreibung als politischer Kampf«, im Internet: SPME Archives No. 6946, July 6, 20: spme.org/cgi-bin/articles.cgi?ID=6946; www.hagalil.com/archiv/2010/07/27/sand-2/.

[6] Engl. 2006, Deutsch, Frankfurt a.M.  2007.

[7] New York, Hebräisch, Jerusalem 2001.

[8] London 2012.

[9] Hitler besiegen. Warum sich Israel endlich vom Holocaust lösen muss, Frankfurt/New York 2009.

[10] Hamburg 2007.

[11] 4.6.2012.

[12] Ha-ʼArez, Musaf 25.5.12, S. 22c.

[13] H. Margulies, Kritik des Zionismus, Wien und Berlin 1920 (2. Bde.).

[14] Kritik des Zionismus, Bd. 2, S. 129.

[15] Kritik des Zionismus, Bd. 2. S. 194.

[16] Theodor Herzl, Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage. Von Theodor Herzl. Doctor der Rechte, Leipzig-Wien 1896, S. 21.

[17] Judenstaat, S. 26.

[18] Judenstaat, S. 16.

[19]  Leon Pinsker, Autoemancipation! Mahnruf an seine Stammesgenossen von einem russischen Juden, Berlin 1882, Ausgabe  Berlin 1934, S. 15.

[20]  H.J. Roth, Kol Kitve ‘Ahad Ha-‘Am, Tel Aviv-Jerusalem 1965 (8. Aufl.), S. 380b.

[21] Seligmann, in: Populär-wissenschaftliche Monatsblätter zur Belehrung über das Judentum für Gebildete aller Konfessionen, vom 1.1. 1898, 18. Jg. Nummer 1, S. 1-4, hier, S. 2.

Das Ende des Zionismus?

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AUTHOR

Karl E. Grözinger


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