„Schindlers Liste” aufgetaucht

Fund im Keller
  • 0

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E773A4AAAB7164F5AA31158176525A3F3~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Rettete jüdische Zwangsarbeiter vor dem Tod: Oskar Schindler

Rettete jüdische Zwangsarbeiter vor dem Tod:
Oskar Schindler

Dreizehn Jahre lang standen die sechs Kartons unbeachtet im Keller der Bibliothek von New South Wales. Nun entdeckte man darin einen Originaldurchschlag von „Schindlers Liste“, jenen berühmten dreizehn Seiten, die der deutsche Industrielle Oskar Schindler gegen Ende des Zweiten Weltkrieges angefertigt hatte, um Hunderten seiner jüdischen Mitarbeiter und deren Angehörigen das Leben zu retten.

Die schreibmaschinengetippte Kopie, die in den vierziger Jahren auf Kohlepapier erstellt wurde, nahm ihren Weg aus Krakau über Brünnlitz, Budapest und München zunächst ins amerikanische Beverly Hills. Dies waren die Stationen von Leopold Pfefferberg, der auf der Liste die Nummer 173 einnahm. Jahrelang versuchte Pfefferberg, der ein Ledergeschäft führte, vergeblich, in Hollywood Interesse an der Geschichte seines Lebensretters zu wecken, bis im Jahr 1980 der australische Schriftsteller Tom Keneally in seinen Laden trat und sich für die Geschichte begeisterte.


„Eines der ergreifendsten Dokumente des zwanzigsten Jahrhunderts“

Keneally nahm die Liste mit den 801 Namen, Geburtsorten und Berufsbezeichnungen an sich und begann eine weltweite Recherche, die zwei Jahre später in dem preisgekrönten Buch „Schindler’s Ark“ (Schindlers Arche) mündete. Danach zeigte er sich von seiner unsentimentalen Seite: Keneally verkaufte alle Rechercheunterlagen, nebst Manuskripten und der historischen Liste, an einen Händler, der diese wiederum 1996, drei Jahre nachdem Steven Spielberg den Stoff verfilmt hatte, an die Landesbibliothek weiterverkaufte.

Er sei eben „kein Heiliger“, sagte Keneally nun dem „Sydney Morning Herald“ und erklärte seinen Umgang mit dem historischen Material mit „Lagerungsproblemen“. Die Kuratorin Olwen Pryke, die den Durchschlag entdeckte, nennt die Liste „eines der ergreifendsten Dokumente des zwanzigsten Jahrhunderts“. Eine weitere Kopie der Liste liegt in Yad Vashem – zusammen mit anderen Dokumenten, die vor zehn Jahren in einem Koffer in Hildesheim gefunden wurden. Er stand auf dem Dachboden des Hauses, in dem Oskar Schindler bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1974 gelebt hatte.

„Schindlers Liste” aufgetaucht

Fund im Keller
  • 0