Politikwissenschafter als Holocaust-Leugner

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  • Sein vermeintlicher “Tabubruch” hat ihm “beträchtliche” Bekanntheit eingebracht – wenn auch glücklicherweise nicht “Immunität
    vor Kritik”: Claudio Moffa.

Claudio Moffa: "Es gibt keinerlei Dokument Hitlers, in dem er behauptet hat, man solle die Juden vernichten"

Rom – Ein Geschichtsprofessor der Fakultät für Politikwissenschaft an der Universität der mittelitalienischen Stadt Teramo, Claudio Moffa, hat mit revisionistischen Thesen für einen handfesten Eklat gesorgt. Bei einer Vorlesung behauptete der Professor, in Hitlers Deutschland habe es keine Konzentrationslager zur Vernichtung der Juden gegeben. “Es gibt keinerlei Dokument Hitlers, in dem er behauptet hat, man solle die Juden vernichten”, sagte Moffa.

In seiner Vorlesung mit dem Titel: “Das Tabu-Thema der akademischen Welt: Die Frage der Shoah” behauptete Moffa, dass der Holocaust zu “wirtschaftlichen und politischen Zwecken” genutzt worden sei. “Der Holocaust ist eine ideologische Waffe, dank der eine der größten Mächte der Welt den Status eines Opfers erlangt hat. Dies beschert Israel beträchtliche Vorteile, vor allem die Immunität vor Kritik”, meinte Moffa, der wegen seiner Thesen in Italien schon seit Jahren bekannt ist. Der Professor zitierte den umstrittenen jüdischen US-Politologen Norman Finkelstein, der mit seinem Buch “Die Holocaust-Industrie” für internationalen Aufruhr gesorgt hatte.

Reaktionen

Die Worte des Professors sorgten für heftige Kritik. Die italienische Unterrichtsministerin Maria Stella Gelmini forderte die Verbannung Moffas von der Universität. “Man darf nicht zulassen, dass Professoren, die Hass schüren, frei unterrichten”, sagte die Ministerin. Am 13. Oktober wird der Fakultätsrat der Universität von Teramo tagen, um Maßnahmen gegen den Professor zu ergreifen.

Empört reagierte auch die Union der jüdischen Gemeinschaften in Italien. “Die Leugnung der Shoah ist ein Affront für die Holocaust-Opfer. Moffa sollte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besuchen”, sagte der Präsident der jüdischen Gemeinschaft in Italien, Renzo Gattegna. (APA)

http://derstandard.at/1285200378878/Eklat-in-Italien-Politikwissenschafter-als-Holocaust-Leugner?seite=3

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