Politik mit Realitätsverlust?

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Am 23.04.2008 hielt der umstrittene “Islamexperte” und ehemalige Leiter des Deutschen Orient Instituts, Udo Steinbach, im Hauptgebäude der Leibniz Universität Hannover (LUH) einen Vortrag mit dem Titel “Politik mit Realitätsverlust – im Nahen Osten ersetzt das Wunschdenken das Handeln”.
Das “Bündnis gegen Geschichtsrevisioni smus und Antizionismus” verteilte unmittelbar vor der Vortragsveranstaltu ng ein kritisches Flugblatt und verlas einen Redebeitrag. Das Publikum reagierte mit Abwehr.

Das “Bündnis gegen Geschichtsrevisioni smus und Antizionismus” verteilte unmittelbar vor der Vortragsveranstaltu ng mit Udo Steinbach ein Flugblatt mit dem Titel “Gegen Geschichtsrevisioni smus und Antizionismus: Udo Steinbach – ein Exempel deutscher Vergangenheitsverke hrung und Kollaboration mit dem antisemitischen Jihad”.

Bevor Rainer Schmalz-Bruns (Geschäftführender Direktor des Institut für Politische Wissenschaft [IPW] der Leibniz Universität Hannover [LUH]) den Vortrag Steinbachs einleitete, verlas das Bündnis einen Text und begründeten darin, warum es Udo Steinbach ablehnt.

Flugblatt und Redebeitrag kritisierten Steinbach dafür, dass er wiederholt den Holocaust relativierte, indem er unter anderem den Aufstand im Warschauer Ghetto mit dem palästinensischen Suicide Bombing gleichsetzte und zu einer besonderen deutschen Verantwortung für die Palästinenser als Opfer des Holocausts und Israels aufrief. Auch seine Zusammenarbeit mit rechtsgerichteten und islamistischen Gruppen und Medien, für die er sich als Helfer von geschichtsrevisioni stischer und antisemitischer Propaganda immer wieder zur Verfügung stellt, wurde problematisiert.

Ein großer Teil des Publikums allerdings wollte keine kritischen Anmerkungen zu Steinbach zur Kenntnis nehmen und störte den Redebeitrag durch Tischklopfen und es kam zu einzelnen verbalen Ausfällen gegen das Anliegen des Bündnisses.

Verantwortlich für diese Veranstaltung zeichnen das Institut für Politische Wissenschaft (IPW) der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit der Deutsch Syrischen Kulturgesellschaft Niedersachsen e.V. Unterzeichner der Einladung waren Rainer Schmalz-Bruns für das IPW und Aziz Sibai von der Deutsch Syrischen Kulturgesellschaft Niedersachsen e.V.

Schon im Vorfeld der Veranstaltung hatte die Basisdemokratische Fachschaft Sozialwissenschafte n der Universität Hannover durch einen Offenen Brief an das Institut die Ausladung von Udo Steinbach gefordert.

Eine weitere Veranstaltung mit Udo Steinbach in Hannover ist für den 5.Juni im Neuen Rathaus im Rahmen des sogenannten “Filistina – Festival für Kultur und Politik in Palästina” angekündigt, bei der wiederum das Institut für Politische Wissenschaft unter Schmalz-Bruns zu den Verantwortlichen zählt.

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