Matthias Küntzel: Briefwechsel mit Micha Brumlik zur Gründung von SPME Germany

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Lieber Herr Küntzel,
danke für die Einladung, indes: die Grundsatzpositionen sind zu schwach: ich würde mich nur einer Organisation anschließen, die eindeutig und unzweifelhaft die Positionen der Genfer Initiative vertritt. In den Grundsatzpositionen von SPME wird die denkbar schwächste Position bezogen, nämlich dass “Raum für Verhandlungen” sei sowie dass Israels Nachbarn legitime Rechte haben… kein explizites Wort zu einem eigenen Staat Palästina an der Seite Israels. Ich glaube, dass diese mangelnden Aussagen der Sache des Friedens ebenso schaden wie der Sache der Aufklärung…. man wird dann schnell unglaubwürdig…
mit herzlichem Gruß
Ihr
Micha Brumlik

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Lieber Micha Brumlik,

vielen Dank für Ihre Antwort! SPME ist als breitgefächerte umbrella-Organisation konzipiert, deren gemeinsamer Nenner darin besteht, die Diskussion möglicher Friedenslösungen in Nahost integer, d.h. unter Berücksichtung aller gegebenen Faktoren zu führen und auf Propaganda zu verzichten.

Es geht SPME nicht um das Eintreten für eine bestimmtes Friedenskonzepts, sondern primär darum, den irrationalen Faktor aus der Gesamtdebatte herauszunehmen (denken Sie an die 77% in Deutschland, die lt. BBC-Umfrage Israel für den Hauptstörenfried der internationalen Politik halten oder an die britische Boykottbewegung), d.h. die Voraussetzungen für eine vernünftige Auseinandersetzungen im akademischen Raum überhaupt erst wieder herzustellen.

So gibt es z.B. zwischen Ihnen und mir einen außerordentlich wichtigen gemeinsamen Nenner, was den Iran anbelangt, und wichtige Differenzen, was die israelische Erwiderung auf die islamistische Bedrohung anbelangt. Der SPME Newsletter wäre eigentlich ein optimales Forum, sich hierüber konstruktiv – unter Beachtung des übergreifenden Konsens – zu streiten. (…)

Herzliche Grüße,

Ihr

Matthias Küntzel

Matthias Küntzel: Briefwechsel mit Micha Brumlik zur Gründung von SPME Germany

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