Gerhard Scheit: Jargon der Demokratie

Über den neuen Behemoth
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Lesung und Diskussion mit Gerhard Scheit

am 12. Mai 2007, 20 Uhr in

Frankfurt

Café Kurzschlusz der FH
Kleiststraße 5
Anschließend IlI-Party

und am

14. Mai. 2007, 19h30 in

Göttingen

DGB, Platz der Synagoge

Informationen zum Buch:

Gerhard Scheit

Jargon der Demokratie

Über den neuen Behemoth
ça ira Verlag, 2006

248 Seiten, 18 €, ISBN: 3-924627-95-9

Vorbemerkung
von

Gerhard Scheit

“Behemoth” und “Thanatos”: mythische Namen für die beiden Schwerpunkte dieses Buchs. Der neue Behemoth – so wird hier in Anlehnung an Franz Neumanns Studie über den Nationalsozialismus das politische Ungeheuer genannt, wie es aus dem Dialog mit dem Islam und dem Appeasement gegenüber islamistischer Gewalt hervorgeht: die Analysen Hannah Arendts und die Interventionen der US-amerikanischen Neokonservativen sollen helfen, seine schwer zu fassenden Konturen faßbar zu machen; und der alte Thanatos – gemeint sind damit die psychischen Regressionen, die dem Individuum die politische Theologie erst nahebringen und Freuds Hypothese vom Todestrieb zu bestätigen scheinen: in der Religion als universeller Psychose immer schon angelegt, vollenden sie sich heute durch die Logik des Selbstmordattentats. In beiden Fällen sind Grundlagen einer Kritik in Erinnerung zu rufen, über die hinwegzureden nicht zuletzt der Sinn des allseits beliebten Jargons ist, der die Demokratie affirmiert, ohne einen Begriff von ihr zu haben. Darin verstehen sich die folgenden Essays auch als Fortführung meines Buchs Suicide Attack. Zur Kritik der politischen Gewalt (2004).

Was sich anfügt, sind meist kleinere Polemiken aus anderen Zusammenhängen, die jedoch nicht fehlen sollten, wenn es um die Kritik der neuen deutschen Ideologie geht, die heute die Welt erobert: sie reichen vom antisemitischen Wahn in der deutschen Literatur (Faßbinder, Handke, Martin Walser) bis zu dessen antizionistischer Fortsetzung im globalisierten Geschwätz (Chomsky, Edward Said, Žižek).

Die Texte über Jean Amérys politische Aufklärung und Karl Kraus‘ Sprachlehre, die den Band abschließen, wollen demgegenüber auf die gedanklichen und sprachlichen Voraussetzungen aufmerksam machen, die der Kritik des Jargons, und das heißt: der Ideologiekritik, unentbehrlich sind.

Für Teile des Buchs waren Diskussionen im Kreis von Café Critique Anstoß und Anregung. Darum: Dank an alle, die teilnahmen.

Wien, im September 2006

Gerhard Scheit: Jargon der Demokratie

Über den neuen Behemoth
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AUTHOR

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