Klaus Faber: Der „edle Wilde” und der neue Antisemitismus

Zum Israelbild der „postkolonialen" Ideologie
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Claus-Ekkehard Bärsch hat in einer großen Zahl von Beiträgen das Verhältnis von Politik und Religion analysiert[1]. Dabei sind Facetten und Schattierungen sichtbar geworden, die viele Übergänge und Randbereiche erkennen lassen, bei denen die Zuordnung nicht klar ist – und nach Lage der Dinge auch unbestimmt bleiben muss. Zu diesem Raum gehören Mythen, Narrative und Bilder der Welterklärung, die nur in begrenztem Umfang dem rationalen Diskurs zugänglich sind und zum Teil offen, häufiger aber verdeckt den Schritt zum Transzendenten vollziehen. Sie gibt es in allen Spektren der politischen Lagerbildung, links, rechts und in der Mitte der Gesellschaft.

Der Antisemitismus mit seiner ganzen Bandbreite[2] ist diesem Grenzbereich zuzuordnen, ebenso manche Konzeptionen eines sich „links“ gebenden, „postkolonialen“ Weltverständnisses. Im Israelbild eines Teils der politischen, akademischen und Medieneliten verbinden sich derartige, problematische Strömungen, die in der Intention oder zumindest in der Wirkung nicht nur Israel delegitimieren, sondern auch Demokratie und Menschenrechte in Frage stellen sowie romantisch gefärbte Hoffnungen auf die „Befreiung“ in der Dritten Welt und durch diese Dritte Welt verbreiten, die häufig als das eigentliche Agens der Geschichte gesehen wird.

Der edle Wilde, die postkoloniale Welterklärung und der Rassismus

Tacitus hatte mit seiner Germania, die das Beschreibungsobjekt – die Germanen – in bestimmten Bereichen idealisierte, den Römern ein Vorbild vorgehalten, das sich, so die wohl vorherrschende Interpretation seiner Absichten, sehr vorteilhaft vom damaligen gesellschaftlich-moralischen Zustand Roms abheben sollte. Tacitus plädierte, selbstverständlich, nicht für eine Rückkehr zum zivilisatorischen Stand der Germanen (die er ebenso freundlich, wie in einem anderen Kontext die Juden feindselig beschrieb, vgl. dazu seine Historien, V, 3 bis 5). Die „Tugenden“, die er bei den Germanen vorzufinden glaubte, etwa die eheliche Treue, die mit scharfen Sanktionen gegen weibliche Verstöße geschützt wurde, oder die Orientierung an einem männlichen Leben im Kampf und an Werten wie Bündnistreue, Aufrichtigkeit und Freiheit, empfahl er aber zumindest mittelbar seinen römischen Zeitgenossen, wie auch seine Arminius („liberator germaniae“), dem Sieger über Varus, gegenüber geäußerte Bewunderung bezeugt.

Im christlichen Mittelalter spielte ein in der Ferne vermutetes christliches Großreich des Priesters Johannes in einigen Aspekten eine ähnliche Rolle wie die Germania des Tacitus. Dort, in Asien oder in Afrika, sollte ein starker, christlicher Staat bestehen, der, wenn man den Kontakt zu ihm herstellen könnte, der bedrängten europäischen Christenheit zum Sieg über ihre Feinde, zur Erneuerung und zur Befreiung verhelfen würde. Tatsächlich liegen der verbreiteten Erzählung vom glänzenden Johannesstaat in einer späteren Phase Berichte über das christliche äthiopische Königreich zugrunde. In der Wirklichkeit konnte dieses Reich allerdings kaum die christlichen Europäer unterstützen. Es wurde 1543 vielmehr selbst vor der muslimischen Eroberung durch eine portugiesische Militärexpedition gerettet.

Die weltweite koloniale Expansion der europäischen Mächte führte, thematisch vertieft und verstärkt vor allem durch die Aufklärung, die Figur des „edlen Wilden“ in die Debatte und Mythenbildung ein. Diese Gestalt bezog sich zunächst auf südamerikanische, dann, über die französischen Erfahrungen bei der Eroberung und Besiedlung im späteren Kanada, auch auf nordamerikanische Indianer[3]. Zu Rousseaus Spekulationen über den „natürlichen“ Zustand des Menschen passte die Vorstellung vom „unverdorbenen“ und schlichten „Wilden“, der mit sich selbst, seiner Gemeinschaft und mit der Natur im Einklang lebt und damit ein revolutionäres Gegenbild zu den zu überwindenden Verhältnissen der Alten Welt zur Verfügung stellt[4]. In der folgenden Entwicklung wurde diese Figur immer deutlicher mit Empathie für das Schicksal des Kolonisierten verbunden[5], der waffentechnisch und machtpolitisch unterlegen war und deshalb unterworfen, ausgebeutet, vertrieben oder vernichtet wurde. Romane machten auf beiden Seiten des Atlantiks ein zur Identifikation einladendes Bild vom Indianer populär, in Deutschland z. B. die Werke von Karl May und Fritz Steuben. Die im Vergleich zu den Werken dieser deutschen Autoren deutlich älteren und anspruchsvolleren Erzählungen von Jonathan Swift zu Gullivers Reisen (1726) enthielten in der Schilderung exotischer, fiktiver Welten kaum verhüllte Gesellschaftskritik. Die verbindende Klammer zur Indianer-Literatur bildet, bei allen Unterschieden, zumindest partiell – bei Swift etwa in der Erzählung über die Pferde-Gesellschaft auf der Pferde-Insel zu erkennen, auf der die intelligenten Pferde über Menschenartige („yahoos“) herrschen – die romantisch verklärte Darstellung eines einfachen, naturverbundenen, im Wesentlichen friedvollen und konfliktfreien Lebens in großer Ferne, eben nicht in Europa oder in einer europäisch geprägten Umgebung, wie man sie kannte.

Die politische Kritik an „Imperialismus“ und „Kolonialismus“ konnte an derartige Bilder anschließen. Auch im rassistisch ausgerichteten Hitlerdeutschland erfreute sich übrigens die Indianerliteratur ungebrochener Beliebtheit. In der außenpolitischen Orientierung setzte der NS-Staat in nicht unwesentlichen Teilen seiner Agitation auf „antiimperialistische“, antikolonialistische Nationalbewegungen in der damals noch nicht so genannten Dritten Welt, etwa in Indien[6] oder in den arabischsprachigen und islamischen Ländern. Er knüpfte dabei an ältere Traditionen der deutschen Kriegspropaganda im 1. Weltkrieg an[7]. Die NS-Terminologie bediente sich in diesem Zusammenhang auch einer seit der Aufklärung immer wieder verwandten Kategorienbildung bei der Beschreibung exotischer Ethnien, etwa in der politischen Werbeansprache der „edlen Araber“[8]. Die deutschen Avancen blieben nicht unerwidert. In weiten Teilen der arabischen und islamischen Welt ist Deutschland, unter Einschluss seiner antiwestlichen, nazistischen Geschichtsphase, nach wie vor beliebt[9]. Das gilt partiell auch für andere Regionen der Dritten Welt, etwa Lateinamerika und (vor dem Hintergrund der rassistischen Verachtung durch den NS-Staat) grotesker Weise selbst für Teile Schwarzafrikas[10].

Dass der Leninsche Staat sich für den Antikolonialismus (allerdings nicht im sowjetischen Zentralasien) und den Antiimperialismus einsetzte, lag in der Logik der politischen Generallinie seiner Gründer[11]. Die Revolution war in den entwickelten westlichen Staaten, so die Leninsche „Imperialismustheorie“, durch die Beteiligung der Arbeiterklasse am Gewinn durch die Ausbeutung der Kolonien behindert und verhindert worden. Also musste überall (abgesehen vom eigenen Machtbereich) der antikoloniale Kampf befördert werden. 1920 votierte der Zweite Komintern-Kongress[12] für ein Bündnis der kommunistischen Parteien mit den antikolonialen Strömungen in den Kolonien im Kampf gegen den Kapitalismus.

Im Rückblick betrachtet war der über die Komintern-Organisation und insbesondere nach 1943 auf andere Weise geleistete Einsatz der Sowjetunion für Veränderungen in der Dritten Welt, in sowjetischer Terminologie: für die antiimperialistische Befreiung, ein gewaltiger Erfolg. In der Volksrepublik China und in allen Nachfolgestaaten des früheren französischen Indochina gibt es heute politische Systeme, die in ihrer Legitimation direkt oder indirekt auf die kommunistischen Parteien zurückgehen, die nach dem 1. Weltkrieg in Kooperation mit der Moskauer Zentrale in diesen Räumen gebildet worden waren. Auch im militärischen Bereich leistete dabei die Sowjetunion, neben anderen, wesentliche Hilfe. Dies galt schon in der Jenan-Phase der kommunistischen Erhebung in China[13], insbesondere aber nach dem Kriegseintritt gegen Japan (August 1945) für die Unterstützung Mao Tsetungs im chinesischen Bürgerkrieg. Später hatte neben dem Engagement der Volksrepublik China ebenso der sowjetische Beistand für das Vietnam Ho Chi Minhs und seine indochinesischen Alliierten überragende Bedeutung. In Nordkorea, Kuba, Äthiopien, Angola, Mosambik, Südjemen und in anderen Ländern war Unterstützung jeder Art durch die Sowjetunion und ihre Verbündeten die Voraussetzung dafür, dass dort die von Kommunisten und von ihnen Nahestehenden gebildeten Regierungen an die Macht kamen oder sich (zumindest eine Zeit lang) an der Macht halten konnten. Auch antikoloniale und vergleichbare Bewegungen nicht-kommunistischer Orientierung erhielten vielfach ihre Motivation von sowjetischen und anderen kommunistischen Vorbildern, z. B. die algerische Aufstandsbewegung FLN durch den Vietminh-Sieg von Dien Bien Phu, aber häufig ebenso materielle Unterstützung.

Die Sowjetunion und die Volksrepublik China thematisierten selbstverständlich in ihrer Außendarstellung den antikolonialen Kampf und ihren Beitrag dazu. Gegenüber dieser werbenden Darstellung ist allerdings festzuhalten, dass der Erfolg der Entkolonialisierung in den meisten Weltregionen mehr noch auf der Mobilisation des innenpolitischen Widerstands in den Kolonialländern und der zunehmend gegenüber kolonialen Verhältnissen kritischen Haltung der USA als auf dem politischen Beistand und den Waffenlieferungen der Sowjetunion und ihrer Verbündeten beruhte. Das zeigen etwa die Unabhängigkeitskämpfe Algeriens und der übrigen französischen, der britischen sowie der portugiesischen Kolonien. In einer zunehmend von Mehrheitsströmungen des Zeitgeistes getragenen, „postkolonialen“ Interpretation entstand jedoch auch unter dem Einfluss der sowjetischen, kubanischen und chinesischen Propaganda ein anderes, am Ende weit verbreitetes Bild[14]. Danach hatten häufig antiwestlich orientierte Bewegungen in der Dritten Welt den westlichen („weißen“) Kolonialmächten mit Unterstützung der „Zweiten“, der kommunistischen Welt die Herrschaft in ihren Ländern im politischen und militärischen Kampf abgerungen. Der „edle Wilde“ hatte sich, mit Hilfe des „sozialistischen“ Lagers, endlich gewehrt – und gewonnen oder er war dabei, dies zu tun, etwa im Kampf gegen die „neo-kolonisierten“ Verhältnisse in Lateinamerika[15].

Vertieft und befestigt wurde diese Interpretationstendenz durch den von den USA geführten zweiten Vietnam-Krieg, der das Erscheinungsbild der westlichen Führungsmacht selbst – mit weitreichenden Folgen – beschädigte. Kissingers bekannte Einschätzung, der Vietnamkrieg werde bestenfalls als Fußnote der Weltgeschichte[16] in Erinnerung bleiben, mag sich für die politisch-militärischen Kriegsfolgen in Indochina als richtig erweisen, aber wohl nicht für seine globalen Wirkungen bei der Prägung von Klischeebildern für die Welterklärung vor allem in der Dritten und der „Ersten“ Welt. Der Kriegseintritt selbst, die Planung und Durchführung des von Kennedy eingeleiteten Krieges sowie die Art des späteren Kriegsausstiegs der USA sind inner- und außerhalb der USA zu Recht kritisiert worden. Zu den Kritikpunkten gehören im Einzelnen u. a. eine viel zu sehr auf militärtechnische Überlegenheit setzende Kampfführung und eine durchgehende militärische und politische Unterschätzung des Gegners. Andererseits wäre ein Urteil wohl kaum gerechtfertigt, das alles Recht auf der kommunistischen Seite sieht. Die systematischen Morde an südvietnamesischen Dorfvorstehern, die dramatischen Fluchtbewegungen vor den siegreichen Kommunisten bereits im Kriegsverlauf und aus dem dann vom Norden eroberten Süden oder die nach der Wiedervereinigung errichteten Umerziehungslager in Südvietnam sprechen eine eigene Sprache. Sie passt nicht zu der Annahme, ein ganzes Volk habe sich im gerechtfertigten Aufstand gegen fremde Besatzer vereint.

Unmittelbar steht die „antiimperialistische“ Geschichtsinterpretation in ihrer sowjetischen Version nicht in einem Zusammenhang mit der kulturellen Nachkriegsrevolution im Westen, die viele als Jugend- und Studentenbewegung oder mit dem „68er“-Kürzel beschreiben[17]. Diese – mit Blick auf ihre kulturellen und politischen Folgen als ambivalente Erscheinung[18] zu bewertende – Bewegung lässt in ihren radikalen Teilen eher Bezüge zu maoistischen oder kubanischen Positionen erkennen, zu Positionen, die in den 60er Jahren auch um den Preis eines atomaren Weltkrieges das „imperialistische“ System vernichten und auf den Trümmern des Krieges die neue „sozialistische“ Weltordnung errichten wollten[19]. Die chinesischen und kubanischen Weltumwälzungsvisionen weisen eine Nähe zur utopisch-revolutionären Grundstimmung einiger Teile der damaligen westlichen Jugendbewegung auf (, die allerdings den Weltkriegszenarien aus China und Kuba nicht unbedingt zustimmte). Die Umwertung aller Werte war auch in anderen Zeitphasen gefordert worden, in denen der Aufbruch aus erstarrten Verhältnissen auf der Tagesordnung stand.

Die seit den 1970er Jahren im Westen verbreitete Kritik an der US-Politik, vor allem am Vietnam-Krieg, die nicht nur in der Dritten Welt vorhandene antiwestliche Tendenz der postkolonialen Debatte sowie die im akademischen und im Medienbereich des Westens immer häufiger anzutreffende, sich als „links“ definierende Grundsatzkritik am westlichen „System“, die sowohl innen- als auch außenpolitisch argumentierte, hinterließen vielfältige Wirkungen[20]. Alle diese unterschiedlichen und insbesondere unterschiedlich zu bewertenden Bedingungen und Strömungen bis hin zu radikalen „antiimperialistischen“ Positionen vertieften in nicht unbedeutenden Teilen vor allem der westeuropäischen Eliten die Distanz gegenüber der westlichen Führungsmacht USA, dem gesamten Westen und dem Modell der westlichen Demokratie. Vorstellungen zu „dritten Wegen“ zwischen West und Ost und ähnliche Positionen erfreuten sich vor diesem Hintergrund zunehmender Beliebtheit.

Der Untergang des sowjetischen Lagers und damit auch der DDR hat die damit beschriebenen, emotional tief verankerten Konzeptionen der politischen Weltsicht zwar erschüttert, aber vor allem in Europa nicht zu Fall gebracht. Insbesondere in Westdeutschland hatten Teile der Linken Schwierigkeiten mit der Bewertung der neuen Entwicklungen, worauf etwa Äußerungen des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine zur Wiedervereinigung hindeuten. Dritte Wege schienen nach dem Wegfall des zweiten zunächst nicht mehr eröffnet zu sein. Als Argumentationsgegengewicht zum allzu „siegreichen“ Westen war andererseits nach wie vor die Dritte Welt vorhanden, deren Zählplatz trotz des Verschwindens der „Zweiten“ Welt bis heute nicht verändert wurde. Nach 1990 konzentrieren sich die west- und demokratiekritischen Argumente dementsprechend noch stärker auf die Beziehungen zu dieser Dritten Welt.

Die zurzeit wohl wichtigste Wirkung von antiwestlicher, mit der Dritten Welt argumentierender Kritik stützt sich zwar im theoretischen Ansatz auch auf Varianten der Imperialismustheorie[21]. Sie beruht jedoch überwiegend auf einem mehr gefühlten, als aus rationalen Erwägungen abgeleiteten Schuldkomplex[22]. Er findet seine moralische Verankerung in der alten Vorstellung, die Errichtung der europäischen Weltherrschaft sei vielfach mit ungerechtfertigter Eroberung und Ausbeutung, wenn man so will, mit der Unterdrückung und Ausrottung „edler Wilder“, einhergegangen. Die westlichen Völker, insbesondere die „weißen“ Nationen Europas, Nordamerikas und Australiens, seien, so der von vielen akzeptierte Vorwurf, für einen Grossteil der Missstände bei den Kolonisierten und insgesamt in der Dritten Welt verantwortlich, schlimmer noch, so die weiter gehende Anklage: Entwicklungsvorsprung, Reichtum, kulturelle Dominanz und Macht des Westens beruhten auch heute noch auf Ausbeutung und Unterdrückung, die mit dem westlichen Kolonialismus und der „transatlantischen“ Sklaverei begonnen hätten.

Die Auseinandersetzung mit derartigen Positionen, die uns in UN-Diskussionen sowie in der Wissenschafts-, Politik- und Mediendebatte begegnen[23], kann – und muss – hier nicht im Einzelnen geführt werden[24]. Eine auf exemplarische Aspekte ausgerichtete Kritik sollte vor allem an bestimmten, greifbaren Behauptungen ansetzen, die in der Argumentationsführung eine zentrale Rolle spielen und die, was hier besonders interessiert, zumindest mittelbar auch Verbindungslinien zum neuen, israelfeindlichen Antisemitismus aufweisen.

Dafür kommt zunächst das Thema der Sklaverei in Frage. Sklaverei-Varianten hat es in unterschiedlicher Ausprägung in verschiedenen Zeitphasen in vielen Gesellschaften gegeben. Ägypter, Assyrer, Perser, Griechen, Hebräer, Germanen und Römer hielten Sklaven, ebenso Christen und Muslime, Chinesen, Inder, die Völker der indianischen Hochkulturen sowie schwarzafrikanische Gesellschaften. Vor allem Kriegsgefangenschaft, aber auch bloßer Raub, wie etwa bei den Wikingern, bildete eine Grundlage für den Sklavenhandel. Millionen von Sklaven wurden nicht nur in die Neue Welt, sondern ebenso in den islamischen Machtbereich vor allem aus Afrika, aber auch aus Europa und Asien deportiert. Die u. a. im UN-Menschenrechtsrat verbreitete Neigung, als zu geißelndes historisches Unrecht lediglich den „transatlantischen“, aber nicht den arabischen und islamischen Sklavenhandel zu nennen, zeigt eine erschreckende Tendenz zur Manipulation bei der Vermittlung und Bewertung historischer Vorgänge[25]. Sklaverei hat neben vielen anderen Kollateralwirkungen auch die Geschlechterbeziehungen beeinflusst, z. B. in den islamischen Gesellschaften die Haremskultur, die vor allem durch die Abschaffung der Sklaverei einen entscheidenden Niedergang erlebt hat. Nach verschiedenen Berichten soll es de facto auch heute noch Sklaverei geben, z. B. auf der arabischen Halbinsel und im Sudan.

Zwei wesentliche Faktoren haben dazu beigetragen, dass in der neueren Zeit mit zum Teil kriegerischen Zwischenakten (etwa dem Sezessionskrieg in den USA) die Sklaverei weitgehend abgeschafft wurde: der europäische Kolonialismus und die britische Politik mit, wenn man so will, einer frühen Variante der humanitären Intervention. Der europäische Kolonialismus hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die afrikanischen Hauptgebiete, aus denen in der Neuzeit Sklaven (häufig durch muslimische Zwischenhändler vermittelt) kamen, unter europäische Kontrolle gerieten. In Großbritannien hat es eine kleine Gruppe von aufgeklärten Engagierten (die Ende des 18. Jahrhunderts die Abolitionismus-Bewegung begründeten) in einem längeren zähen Kampf um die öffentliche Meinung erreicht, die britischen Eliten für eine Antisklaverei-Politik zu gewinnen. Mit ökonomischen, politischen und militärischen Mitteln hat Großbritannien einen Beitrag dazu geleistet, diese Politik im 19. Jahrhundert dank seiner überlegenen Seemachtstellung durchzusetzen. Auch im amerikanischen Sezessionskrieg spielte die britische Antisklavereiposition eine Rolle. Ohne diesen Faktor hätte Großbritannien vielleicht an der Seite der Konföderierten gegen den Norden interveniert. Die Seeblockade der Unionsstreitkräfte gegen die Südstaaten wäre dann vermutlich gescheitert. Ein derartiger Schritt hätte also kriegsentscheidende Wirkungen haben können.

Soweit der auch in früheren Zeiten doch sehr heterogene „Westen“ historisch überhaupt als Einheit angesprochen werden kann, ist danach seine Kollektivverurteilung in Sklaverei-Fragen kaum möglich. Nicht nur „Weiße“ (in einem heute üblichen, problematischen Sinne definiert) waren im Übrigen, um es zu wiederholen, Sklavenhalter, auch Muslime jeder Pigmentfärbung, Schwarzafrikaner und andere. Die gegenteilige These entspricht nicht den historischen Tatsachen.

Komplizierter ist die Einordnung und Bewertung der Kolonialismusphase und „des“ „Imperialismus“[26]. Auch hier ist, wie bereits das Sklavereibeispiel nahe legt, Differenzierung geboten. Soweit Kolonialismus auch dadurch definiert wird, dass fremde Gebiete erobert, deren Bodenschätze und die Arbeitskraft der Bewohner für Zwecke der Eroberer ausgebeutet sowie das neue Territorium von den Eroberern ganz oder teilweise besiedelt wird, hat es das damit beschriebene Phänomen in der Menschheitsgeschichte fast noch häufiger gegeben als die Sklaverei. Die meisten europäischen Staaten beruhen auf Entstehungsprozessen, die die beschriebenen Kriterien zumindest in Teilen ihres Territoriums erfüllen. Ähnliches gilt ursprünglich für fast alle islamischen sowie nicht-islamischen asiatischen Staaten und die Formationsbedingungen früherer schwarzafrikanischer oder vorkolumbianischer Staaten und Staatsgebilde. Fügt man als Definitionselement eine ausgeprägte Machtgefällelage zwischen Kolonisierungsmacht und Kolonisierten hinzu, ebenso den Aspekt der kulturellen Dominanz, so liegen auch diese Anforderungen historisch und aktuell in vielen Vorgängen vor, z. B. im Expansionsprozess Roms, des chinesischen Kaiserreichs oder des Inkareichs, in der russischen Kolonisierung Sibiriens und Zentralasiens, in der Bildung und Ausdehnung der früheren Zulu- und Burenstaaten oder aller Staaten in Nord-, Süd- und Mittelamerika sowie in Australien, in der japanischen Kolonisierung Koreas, Taiwans und der Mandschurei, in der chinesischen – aktuellen – Kolonisierung Tibets und Sinkiangs, in der – ebenso aktuellen – indonesischen Besiedlung Westneuguineas und schließlich in der zum Teil bis heute anhaltenden arabischen Siedlungstätigkeit in Irakisch-Kurdistan, Südalgerien oder im Südsudan.

Die übliche, räumlich-historische Begrenzung des Kolonialismusphänomens auf die europäischen Mächte in den politischen Debatten unserer Zeit, etwa in den Vereinten Nationen, enthält insoweit, vor allem an Maßstäben der politischen Moral gemessen, etwas Künstliches und damit ein Element, das Möglichkeiten zur politischen Manipulation eröffnet[27]. Sie spiegelt andererseits, wenn man die weit verbreitete, selektierende „Moral“ des Antikolonialismus (vor allem in ihrer postkolonialen Ausprägung) ausblendet, einen Aspekt von Realität wieder, da sie auf den dramatischen Aufstieg Europas auf nahezu allen Gebieten, in der Wissenschaft, in der Wirtschaft oder in den Kulturtechniken einschließlich der Waffenproduktion und Seefahrt, und die machtpolitischen Folgen in den vergangenen Jahrhunderten hinweist. Zu dieser Realität gehört aber auch der Anschluss, den viele nicht-europäische Mächte an diesen Prozess gefunden haben, darunter zahlreiche nicht-„weiße“ Nationen, wie z. B. Japan und neuerdings die Volksrepublik China, Indien, Südkorea, Brasilien oder einige südostasiatische Staaten.

Allein schon die Heterogenität und Komplexität der skizzierten Entwicklungsabläufe, die den Anschluss neuer, nicht-„weißer“ Mächte an den damit beschriebenen Prozess mitumfassen, begründen Zweifel an der (Imperialismus)-These[28], Ausbeutung und Unterdrückung der europäischen Kolonialgebiete hätten maßgeblich den europäischen Aufstieg ermöglicht, dadurch ebenso die jeweilige „Arbeiterklasse“ von der Revolution abgehalten und bildeten auch heute noch die Grundlage der westlichen Macht. Von der Entdeckung des Seewegs nach Indien hat zunächst Portugal, von der Entdeckung Amerikas haben in der ersten Phase vor allem die beiden iberischen Mächte wirtschaftlich und militärisch profitiert. Das galt in ähnlicher Weise aber auch früher für die Kontrolle des Landwegs nach Indien oder des Handels mit Afrika durch die islamischen Staaten. Die Gründung des englischen Kolonialreichs hat die Wirtschaftsentwicklung Großbritanniens befördert, ebenso seine frühe Industrialisierung, und das Land zur Weltmacht gemacht.

Man wird aber kaum sagen können, dass die englischen Siege über die Armada, in den Kolonialkriegen gegen Frankreich oder von Trafalgar erst durch den Besitz großer Kolonialreichtümer möglich geworden wären. Ebenso wenig könnte die These überzeugen, der Sieg der „Heiligen Liga“ in der Seeschlacht von Lepanto über die türkische Invasionsflotte sei indirekt auf eine koloniale Ausbeutung Amerikas durch die christlichen Mächte zurückzuführen; die umgekehrte Behauptung wäre nicht plausibler, die türkische Flottenstärke, die fast für die Eroberung Italiens ausgereicht hätte, sei im Wesentlichen durch die Ausbeutung türkischer Länder in Afrika erreicht worden.

Deutschland, Italien oder Skandinavien verdanken ihren wirtschaftlich-technologischen Aufstieg kaum ihren eigenen (soweit überhaupt vorhanden, in der Regel erst spät erworbenen) oder fremden Kolonien. Ähnliches lässt sich für das Verhältnis von Russland und Sibirien sowie dem früheren Russisch-Zentralasien oder von Japan einerseits und Korea, Taiwan und der Mandschurei andererseits sagen. Die insbesondere von der Sowjetunion propagierte und auch heute noch häufiger vertretene Imperialismusthese vereinfacht auf unzulässige Weise die Komplexität der Vorgänge. Auch die koloniale Befreiung des 20. Jahrhunderts, die mit dem Abfall der Vereinigten Staaten und der lateinamerikanischen Staaten von den jeweiligen „Mutterländern“ im 18. und 19. Jahrhundert eingeleitet wurde, belegt nicht ihre Richtigkeit.

Das schließt keinesfalls aus, dass es Unterdrückung und Ausbeutung gegeben hat und gibt. Sie sind allerdings, historisch und aktuell, kein Spezifikum europäischer Kolonial- oder sonstiger „weißer“ Herrschaft. Selbst wenn man den Blick auf die europäisch dominierte Kolonialismusphase beschränkt, ist im Übrigen eher eine gemischte Bilanz zu ziehen. Für Unterdrückung stehen etwa die französische Eroberung Algeriens, bestimmte Phasen in der früheren belgischen Kongo-Kolonie, die Niederschlagung der Herero-Erhebung in Deutsch-Südwestafrika oder verschiedener Aufstandsbewegungen in Indien sowie die kolonialen Angriffe auf das Kaiserreich China. Die Inbesitznahme des – eher kleinen – deutschen Tsingtau-Kolonialgebiets in der chinesischen Schangtung-Provinz durch die kaiserliche deutsche Marine und ihre Landungstruppen unterschied sich, abgesehen vom technischen Niveau der Kriegshandlung, gegen die es kaum chinesische Gegenwehr gab, nicht von einem räuberischen Akt der Landnahme während der Zeit der Völkerwanderung[29].

Auf der Gegenbilanzseite stehen zivilisatorische Transfervorgänge, die wohl nicht immer in uneigennütziger Absicht geleistet wurden, aber vielfach die Lebensumstände der Menschen erheblich verbessert haben. Dazu gehört, im Einzelnen in unterschiedlichem Umfang ausgeprägt, der Ausbau der Infrastruktur im weitesten Sinne, die Einführung neuer Produktionsmethoden und der europäischen Medizin, die Abschaffung der Sklaverei, die Modernisierung der Gesellschaftsstruktur und, im besten Fall, die Bildung neuer, zum Teil westlich geprägter Eliten, die nicht zuletzt von europäischen Demokratie- und Menschenrechtsvorstellungen beeinflusst wurden. Der Prozess der Entkolonialisierung zeigt auf der europäischen Seite auch eine die koloniale Herrschaft delegitimierende Wirkung von Demokratie und Menschenrechten, auf der Seite der Kolonisierten zumindest teilweise den Einfluss derselben Wertpositionen.

Die im Versailler Vertrag und in der Völkerbund-Konstruktion angelegte Figur von „Mandatsgebieten“ – einer Art Treuhand-Konzeption – enthielt bereits den Gedanken, dass Kolonialherrschaft auf Zeit und mit dem Ziel verliehen sei, das Land zu entwickeln. Eine derartige Regelung galt zwar nur für Feindgebiete, nämlich für ehemalige deutsche und frühere osmanische Territorien. Sie zeigt aber den Begründungsbedarf für die Herrschaftsausübung, der bereits damals – partiell – gesehen wurde. In einem Fall, betroffen war Namibia, hatten die Mandatsregelungen in der Folgezeit auch unmittelbare Auswirkungen auf den Prozess, der zur Unabhängigkeit führte; rechtlich und praktisch wurden die Mandatsbestimmungen gegen die Mandatsmacht Südafrika durchgesetzt und zwangen diese zur Aufgabe der Mandatsherrschaft.

Ohne den Kolonialismus wäre die „westliche“ Medizin wohl weniger schnell verbreitet worden und ohne diese Medizin gäbe es das große Bevölkerungswachstum in der Dritten Welt nicht. Vergleichbares lässt sich über die Verbreitung der Demokratie- und Menschenrechtsvorstellungen sagen. „Globalisierung“ ist im Prinzip keine neue Erscheinung, in jedem Fall aber nicht nur ein ökonomischer Prozess. Der europäische Kolonialismus war in diesem Zusammenhang eine Durchgangsphase mit insgesamt ambivalentem Charakter, die sowohl Unterdrückung, die sich insbesondere gegen die politische und kulturelle Selbstbestimmung richtete, als auch Emanzipationselemente umfasste.

Diesem ambivalenten Charakter entspricht die im Westen und in den Vereinten Nationen heute häufig vertretene, einseitig negative Kolonialismusbewertung nicht[30]. Die damit verbundene Verzerrung der historischen Vorgänge kann mittelbar, über eine politische Delegitimierung des gesamten „Westens“, auch die Demokratie-Legitimation beschädigen. Verstärkt wird diese Tendenz durch das zum Teil grotesk-parteiliche, im Kern „rassistische“ Bild (rassistisch im Sinne der heute üblichen, problematischen, inflationären und politisierten Begriffsverwendung[31] ) vom negativ belasteten „Weißen“.

„Weiß“ sollen nach diesem verbreiteten Bild die europäischen Nationen, die Nordamerikaner, Australier und Neuseeländer sein, wohl in Nordamerika, in Australien und in Neuseeland jeweils unter Ausschluss etwa der „Ureinwohner“ und der „Afroamerikaner“[32] sowie in Europa unter Ausschluss u. a. muslimischer Einwanderer. Die häufig ähnlich gering wie etwa Andalusier, Sizilianer oder Griechen pigmentierten Nordafrikaner oder muslimischen Vorderasiaten werden (unsinnigerweise) dementsprechend in der Regel nicht zu den „Weißen“ gezählt.

Da – eine Nachwirkung der Sowjetpropaganda – Russland angeblich keine Kolonien hatte (und hat) und von einigen immer noch für „antiimperialistisch“ gehalten wird, gehört auch dieses Land für manche offenbar nicht zu den vom Kolonialismusvorwurf negativ Betroffenen und daher auf merkwürdige Weise kaum oder gar nicht zu den „weißen“ (und damit „westlichen“) Völkern. Vergleichbares scheint, wahrscheinlich wegen ihrer kulturell-politischen Distanz zu den überwiegend angelsächsisch geprägten Staaten Nordamerikas, für lateinamerikanische, von den USA angeblich „neo-kolonisierte“ Nationen[33] zu gelten, auch wenn sie sich, wie Argentinien, Chile oder Uruguay, in ihrer Herkunftszusammensetzung kaum von europäischen Staaten unterscheiden, ja sogar „europäischer“ als die USA sind.

Umgekehrt wird Japan mit seinen verwestlichten Zügen in vielen Diskussionszusammenhängen nahezu als „weißes“ Land gesehen, ähnlich wie schon die NS- und die Apartheid-Regelungen Japaner zu einer Art von „Ehren-Weißen“ deklariert hatten.

Gegen die historische und aktuelle Wirklichkeit wird auch Israel im Westen und in der Dritten Welt oft als „weiß“ wahrgenommen – und diffamiert. Dabei stammt, neben den hier ebenfalls zu berücksichtigenden, dort schon seit langem „einheimischen“ Juden, ein beträchtlicher Teil der jüdischen Bevölkerung Israels von Flüchtlingen aus mehrheitlich islamischen Ländern Nordafrikas und Asiens ab; die zahlreichen israelischen Juden aus Äthiopien zeigen zudem eine dunklere Pigmentfärbung als die meisten arabischen Palästinenser. Komplexe Zusammensetzungen der Bevölkerung, die gegen eine pauschale ethnisch-rassische Zuordnung sprechen, gibt es in vielen anderen Ländern. Die „Afroamerikaner“ haben meist auch „weiße“ Vorfahren, ebenso wie fast alle südafrikanischen Buren in einem bestimmten Umfang Nicht-„Weiße“ zu ihren Vorfahren zählen. Die Zusammensetzung der arabischen Einwohner Israels und Palästinas lässt in ähnlicher Weise unterschiedliche Einwanderungsrichtungen und -wellen auch in jüngerer Zeit, z. B. aus Ägypten (wofür u. a. der Name „al-Masri“ zeugt) oder (etwa bei Beduinenstämmen im israelischen Negev) aus der arabischen Halbinsel, erkennen.

Die politische Wahrnehmung und Zuordnung der postkolonialen Interpretation berücksichtigt derartige, eine Differenzierung nahe legenden Umstände oft nur wenig. Ein Negativbild des historisch belasteten „Weißen“ und der „weißen“, „westlichen“ Ethnien bestimmt vielfach die Debatte. Ihnen werden, wie geschildert, häufig aus problematischen politischen Motiven z. B. Israelis oder alle Juden, aber nicht die Muslime aus dem „weißen“ Nordafrika oder Vorderasien, durchaus jedoch die Nordamerikaner, aber meist nicht die Lateinamerikaner zugerechnet. Der zu erkennende gemeinsame Nenner dieser (manchmal verdeckt, häufig offen „rassistischen“[34] ) „Weltordnung“ ist ein politischer Maßstab, der – oft willkürlich, wie als Extremfälle die „Afroamerikaner“ einerseits und die äthiopischen Juden Israels andererseits zeigen – die einen im weitesten Sinne zur „Dritten Welt“ positiv und die übrigen negativ aussondert.

Die Nähe zu früheren sowjetischen und maoistischen Positionen beruht dabei nicht auf einem Zufall[35]. Ein „Gegnerbereich“, mit neutralisierten Zonen im Vorfeld und mit freundlichen Vorposten im Gegnerland, wird auf diese Weise eingegrenzt. Das Gegnerland umfasst den Kern der westlich-demokratischen Nationen. „Rassismus“ – eine auch unter anderen Aspekten, u. a. wegen der Perpetuierung der „Rasse“-Vorstellungen des 19. Jahrhunderts, problematische Begriffsschöpfung[36] – wird in verschiedenen Diskursen, auch in den Vereinten Nationen, überwiegend als Vorwurf gegen „Weiße“ (im oben genannten Sinne) im Verhältnis zu (etwas) stärker Pigmentierten verwandt, eher selten einmal in umgekehrter Richtung oder dann, wozu etwa der Sudan, Sri Lanka oder Westneuguinea Anlass geben könnten, wenn beide Seiten (in jeweils unterschiedlichem Umfang) stärker pigmentiert erscheinen. Das damit konstruierte Zerrbild der Wirklichkeit ist in verschiedenen Varianten anzutreffen, in besonders radikalen Versionen z. B. in Teilen der Antiglobalisierungsbewegungen, in antiwestlichen islamischen Formationen oder in Ansätzen auch in UN-Debatten[37]. Im westlichen Mainstream-Diskurs wird derartigen Tendenzen in der Sklaverei-, Kolonialismus- und „Rassismus“-Debatte oft zu wenig oder gar kein Widerstand entgegengesetzt.

Das negative Israelbild: Dritte-Welt-Romantik und neuer Antisemitismus

Die Diskriminierung der Israels im Rahmen Vereinten Nationen, in westlichen Medien sowie im akademischen Sektor ist inzwischen häufig genug beschrieben worden[38]. Sie hängt, was das politische Weltbild anbelangt, das viele Akteure verbreiten, oft mit den antiwestlichen Tendenzen zusammen, die im Kolonialismus und im („weißen“) Rassismus die Hauptübel der vergangenen und der aktuellen Welt sehen, wie dies etwa UN-Resolutionen zur Rassismusbekämpfung erkennen lassen, die neben dem „Rassismus“ auch die „Besatzung“ kritisieren[39] – angesprochen wird damit ausschließlich Israel und daneben nicht etwa auch Kaschmir, Nordzypern, Teile von Aserbeidschan und von Georgien, Tschetschenien, Tibet, Sinkiang, Ceuta oder Melilla. Die Dritte Welt steht in derartigen politischen Bekenntnissen an der Empathie-Stelle des älteren „edlen Wilden“. Israel ist in diesen Konzeptionen häufig ein Teil des „weißen“ Westens, der die arabischen „Ureinwohner“ verdrängt oder ausgerottet haben soll und eigentlich im Nahen Osten, im Kreis der dort „Autochthonen“, nichts zu suchen habe. Die israelische Staatsgründung wird so als koloniale, „rassistische“ Implantation oder als „Apartheid“-Erscheinung, deren Zukunft derjenigen Südafrikas gleichen werde, diffamiert und den jüdischen Israelis das Schicksal der Algerienfranzosen (und der jüdischen Einwohner Algeriens, die dort vor der französischen Invasion heimisch waren, aber nahezu alle flohen) oder bestenfalls der Status als Minderheit in einem „binationalen“ oder multinationalen Staat[40] als Perspektive angeboten. Ein jüdischer Staat wird danach jedenfalls im Nahen und Mittleren Osten nicht geduldet, während für entsprechende muslimische oder christliche Staatsqualifikationen formaler oder tatsächlicher Art durchaus Toleranz besteht, wie die Beispiele Irans, Mauretaniens, Saudi-Arabiens, Pakistans oder Armeniens zeigen.

Eine israelfeindliche Parteilichkeit ist vor allem in der – auch von Deutschen vertretenen – Position zu erkennen, die das Existenzrecht des jüdischen Staates in Frage stellt. Was auch immer Israel (häufig ganz oder überwiegend zu Unrecht) vorgeworfen wird, es gibt nach der Zahl der Opfer und nach Art oder Ausmaß der Grausamkeit ohne jeden Zweifel schwerer wiegende Tatbestände als diejenigen, die gegen Israel vorgetragen werden. Zu denken ist etwa in neuerer Zeit an die Massenmorde in Ruanda, im Kongo oder im Sudan, an die Kriegführung in Irakisch-Kurdistan oder in Sri Lanka, an die Massenfluchtbewegungen nach der Teilung Indiens oder an die Unterdrückung in Tibet und in Sinkiang. In keinem der genannten oder anderer, vergleichbarer Fälle wurde und wird einem der belasteten Staaten die Vernichtung angedroht. Selbst Deutschland, dessen Verbrechen erwiesen und nicht fingiert sind, ist in dieser Hinsicht von den Siegermächten verschont worden. Was motiviert diejenigen, die nur im Fall Israel andere Maßstäbe anlegen, Maßstäbe der Aussonderung und der Diskriminierung?

Die Obsession, mit der solche Thesen oft vertreten werden, ist ein Indiz für den Verdacht, dass nicht nur halbwegs rationale, „diskutierbare“ Motive eine Rolle spielen. Eine Dritte-Welt-Sympathie, die sich ausschließlich oder überwiegend an der angeblich unterlegenen arabischen Seite im Konflikt mit Israel orientiert, spielt, wie geschildert, dabei eine Rolle. Die einseitige Viktimisierung einer Konfliktseite, nämlich der arabischen, prägt auch vielfach das Selbstbild der arabischen Palästinenser[41]. Derartige antiisraelische Auffassungen schließen häufig nahtlos an den „neuen“ israelfeindlichen Antisemitismus an. Antizionistische Positionen waren vor dem Holocaust und vor der israelischen Staatsgründung nicht unbedingt als antisemitisch zu qualifizieren. Sie sind es aber in unserer Zeit in vielen Fällen[42]. Das gilt für den Westen und in der Welt des Islam.

Nach der Vernichtung des NS-Staates und dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition schien es für die zuvor mächtigen Antisemitismusbewegungen in aller Welt keine politische Zukunft mehr zu geben[43]. Hitler schrieb in seinem kurz vor dem Selbstmord verfassten politischen Testament, aus den Trümmern Deutschlands werde sich in einer fernen Zukunft („Es werden Jahrhunderte vergehen, aber …“[44] ) wiederum der Hass gegen die Juden erheben. Er sollte sich in diesem Punkt, was den Zeithorizont anbelangt, täuschen. Virulente Antisemitismusformationen gibt es bereits heute wieder in Deutschland, in Europa, in nahezu allen islamischen Ländern und in zahlreichen anderen Weltregionen[45] – viel früher als dies Hitler erwartet hatte. Hitlers politische Sympathien in einem anderen Bereich – seine ausgeprägte Wertschätzung der arabischen Nationalismusbewegung[46] und die sich daraus ergebende positive Bewertung von Kooperationsoptionen – sollten, wie bereits geschildert, ebenso auf fruchtbaren Boden fallen. Den Stellenwert, den das NS-Regime dieser Beziehung einräumte, kann man auch in beachtlichen Zugeständnissen in der politischen Agitationsterminologie erkennen. Während des 2. Weltkrieges hatte Deutschlands Propaganda vor allem in Richtung auf den Orient Wert darauf gelegt, nicht mehr vom „Antisemitismus“ zu sprechen, sondern von einem Kampf gegen das „Weltjudentum“ (oder „die Juden“ etc.). Damit wurde insbesondere auf die Araber als tatsächlichen oder potenziellen Bundesgenossen Rücksicht genommen[47].

Man sollte sich in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass der Kampf gegen den Antisemitismus nicht erst seit dem Holocaust ein zentraler Teil des Kampfes für die Demokratie und für die Menschenrechte gewesen ist und bleibt. Die kommunistische Weltbewegung hatte dies anders gesehen. Sie hatte oft genug mit antisemitischen Mächten paktiert und sich selbst antisemitisch betätigt, in diesem, das Verhältnis zum Antisemitismus betreffenden Punkt abweichend etwa von der in beachtlichen Teilen der Sozialdemokratie ursprünglich vertretenen Position[48].

Antisemitismusströmungen beruhen in aller Regel auch auf innergesellschaftlichen Traditionslinien. Dies gilt nicht nur für Gesellschaften des westlich-christlichen Kulturkreises, dessen antijüdische Orientierung mit der Entstehung des Christentums, genauer mit dessen Abspaltung vom Judentum, zusammenhängt („Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“, Matthäus 27, 25). Andererseits gibt es auch auf diesem Gebiet ein Zusammenspiel von inneren und äußeren Faktoren, wie es etwa in der antisemitischen Propaganda Hitlerdeutschlands[49] und ihren Wirkungen im Ausland sichtbar wurde. Ähnliches gilt für andere demokratiegefährdende oder -delegitimierende Phänomene und ihre Verbindung von Ex- und Internem, wie z. B. ein Rückblick auf die Appeasementphase der 1930er Jahre oder auf die postkolonialen Dritte-Welt-Debatten zeigt.

Eine unheilige Allianz von westlich-christlichem und islamischem, von „altem“ und „neuem“ Antisemitismus prägt in unserer Zeit das antisemitische Gefahrenszenario[50]. Bernard Lewis hat als einer der ersten prominenten Islamwissenschaftler den wachsenden Antisemitismus in arabischen sowie in weiteren islamischen Ländern beschrieben[51]. Er hat sich dabei auch mit dem “neuen” Antisemitismus, dem antiisraelischen Antisemitismus, befasst. Der Titel einer seiner Publikationen[52], die dieses Thema aufgreift, “Semiten und Antisemiten” deutet an, dass ein zentraler Punkt seiner Darstellung den arabisch-islamischen Antisemitismus betrifft, wie er etwa im Entebbe-Terrorakt (1976) zu erkennen war. Damals hatten arabische und deutsche Terroristen (im Interesse der „Weltrevolution“[53] ) gemeinsam unter den Passagieren eines entführten Flugzeugs jüdische Menschen ausgesondert, die später von israelischen Streitkräften befreit wurden Ein Todesopfer unter den Passagieren war eine jüdische, nicht-israelische Frau. Der Tod – der Terrormord – erfolgte nicht während der israelischen Befreiungsaktion. Die Ausdehnung der Angriffsrichtung von israelischen auf allgemein jüdische Terrorziele macht eine in manchen arabischen, antiisraelischen Terrorbewegungen wohl von Anfang an vorhandene antisemitische Tendenz sichtbar.

“Semiten”, also Angehörige einer Gruppe, die eine semitische Sprache, etwa Arabisch, sprechen, können, anders als dies Jürgen Möllemann meinte[54] und viele Menschen vor allem in arabischen Ländern sagen, selbstverständlich auch Antisemiten sein[55]. Dies gilt ebenso für Menschen jüdischer Herkunft oder sogar für israelische Juden[56]. Gruppenbezogener Selbsthass ist übrigens ein Phänomen, das nicht auf die jüdische Gemeinschaft beschränkt ist.

Der von Wilhelm Marr[57] im 19. Jahrhundert eingeführte Antisemitismus-Begriff bezieht sich in der sprachpolitischen Praxis von jeher nicht auf alle „Semiten“ oder alle semitische Sprachen sprechenden Völker, wie etwa Araber, Malteser, Äthiopier, Aramäer, Phönizier, Babylonier oder Assyrer. Er meint „nur“ die Juden und ersetzt damit ältere Bezeichnungen wie „Judenhass“, die für den „aufgeklärten“ Diskurs des 19. Jahrhunderts zu sehr mit christlich-religiösen Vorurteilen verbunden waren und deshalb als belastetes Argumentationsinstrument angesehen wurden[58]. Die dem eigenen Anspruch nach „objektive“ Sicht des Antisemiten hob vielmehr auf die Europa und damit Deutschland angeblich fremde Herkunft und Art des Semitischen ab, die auch durch Konversion zum areligiösen Freigeist oder zum Christen nicht überwunden werden konnten.

Einige Bemerkungen zu dieser Fremdheitsthese sollen die prinzipielle Fragwürdigkeit der in diesem Zusammenhang verwandten Argumentation zeigen. Derartige Konstruktionen sind nicht nur mit Blick auf die lange jüdische, arabische oder auch phönizische Präsenz in Europa historisch gesehen zweifelhaft (um in diesem Zusammenhang die Bedeutung des „Semitischen“ im Sinne der antisemitischen Herkunfts-„Beweisführung“ ernst zu nehmen). Das Wort “Europa” geht auf die gleiche semitische Wurzel wie “Erev”, “Maariv” oder “Maghreb” zurück – Worte mit dem Bedeutungsgehalt “Abend”/”Westen”. Die Europäer bezeichnen sich also selbst, dank der frühen phönizischen Siedlungspräsenz, mit einem Begriff semitischer Herkunft. In diesen Zusammenhang gehört zudem ein Hinweis auf eine mögliche Sprachverwandtschaft zwischen den indogermanischen (oder: indoeuropäischen) und den semito-hamito-kuschitischen (neuerdings: afro-asiatischen) Großgruppen sowie darauf, dass die Herkunft der indogermanischen Sprachen in Europa ursprünglich wohl auf eine außereuropäische Einwanderung zurückzuführen ist[59].

Wie bereits dem Juden im Bild von Luthers Judenhass[60] haftete auch dem „Semiten“ nach der Antisemitismus-Konzeption des 19. Jahrhunderts etwas Unabänderliches an, das mit seiner Herkunft und Natur verbunden sein sollte. Dadurch ergab sich, wie bei Luther, schon damals eine gewisse Nähe zum späteren „rassistischen“ Antisemitismus – ohne dass der heutige, problematische[61] Rasse-Begriff entwickelt sein oder verwandt werden musste.

Die damit beschriebenen Teilelemente zur – im Laufe der Zeit sich wandelnden – Definition von Antisemitismus[62] bedürfen im hier gegebenen Zusammenhang nur weniger Ergänzungen.

Den dem Ursprung nach christlichen, dann „säkularisierten“ Antisemitismus gab es, selbstverständlich, zunächst im Islam nicht[63] – trotz einiger judenfeindlicher Aussagen im Koran, die auch etwas mit den Vernichtungskämpfen Mohammeds gegen die jüdischen Stämme in Arabien zu tun haben und nach denen z. B. Juden wegen religiösen Fehlverhaltens von Gott in Affen und Schweine verwandelt worden sind[64].

Am Transfer wichtiger Elemente des europäischen, in der Wurzel christlichen Antisemitismus in den Islam waren zunächst die orientalischen christlichen Minderheiten beteiligt[65]. In den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts spielte die bereits mehrfach erwähnte, erfolgreiche antisemitische Propaganda Hitlerdeutschlands eine maßgebliche Rolle[66]. Hitlerdeutschland hatte sich in der zweiten Hälfte der 30er Jahre in zunehmend enger werdender Kooperation mit dem Mufti von Jerusalem zu einem entschiedenen Gegner der Idee entwickelt, einen jüdischen Staat zu gründen. Im Zweiten Weltkrieg festigte sich das Bündnis zwischen dem Jerusalemer Mufti Amin al-Husseini und Deutschland. Seine Propagandaaktionen führten u. a. zu einer pogromähnlichen Verfolgung der jüdischen Gemeinde in Bagdad. Die verbindende Klammer im Verhältnis zu Hitlerdeutschland war vor allem die gemeinsame antisemitische Überzeugung. Die Kooperation umfasste auch Pläne für den Völkermord an den Juden Palästinas, bei dem die palästinensischen Araber eine Rolle spielen sollten[67].

Nach der von Hitlerdeutschland betriebenen Propagierung seines antisemitischen Weltverständnisses im Islam gibt es heute eine Art Reimport: Der deutsche Schuldabwehr-Antisemitismus, der z. B. in der deutschen Mehrheitsmeinung sichtbar wird, Israels Verhalten gegenüber „den Palästinensern“ sei mit Hitlerdeutschlands Verbrechen an den Juden vergleichbar, erhält viele Stichworte aus dem islamisch-arabischen „Diskurs“[68].

Seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte sich auch die stalinistische Führung der Sowjetunion und ebenso die sowjetische Agitation nach 1967 an der Verbreitung problematischer, zum Teil offen antisemitischer Positionen beteiligt. Diese im Westen und in der Dritten Welt in beachtlichem Umfang erfolgreiche Propaganda, die an „antiimperialistische“ Grundsatzpositionen anknüpfte, hatte einen bedeutenden Anteil an der Verwischung der Grenzen zwischen Antisemitismus und Antizionismus sowie an der Delegitimierung des einzigen jüdischen Staates[69] – dessen Gründung von der Sowjetunion, ebenfalls nicht ohne “antimperialistische” Nebenabsichten, ursprünglich unterstützt worden war; dem sowjetischen Kurs folgte ohne wahrnehmbare Skrupel die DDR.

In einer eigenartigen Wirkungsverbindung von hitlerdeutscher und sowjetischer antisemitischer Propaganda mit älteren islamischen und national-arabischen judenfeindlichen Traditionen ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der arabisch-jüdische Konflikt auf der Seite der arabischen oder auch anderer islamischer Länder, z. B. der Islamischen Republik Iran, antisemitisch grundiert worden[70]. Zahlreiche antisemitische Propagandaakte – von Buchproduktionen (etwa der auch von Adolf Hitler geschätzten, klassisch antisemitischen „Protokolle der Weisen von Zion“) bis hin zu Fernsehsendungen – belegen diesen Tatbestand[71].

Aus verschiedenen Gründen ist es für die in diesem Zusammenhang zu führende Debatte wichtig, eine Grenze zwischen der Kritik an Israels jeweiligen Regierungen (für die Israel selbst in vielen Fällen ein Beispiel gibt) sowie „nur“ antizionistischen Auffassungen einerseits und antisemitischen Positionen andererseits zu ziehen[72]. Im Grundsatz ist – nach verschiedenen Vorschlägen[73] – die Grenze zum („neuen“) Antisemitismus jedenfalls dann überschritten, wenn man Israel mit ungleichen Maßstäben kritisiert, die nur bei ihm und sonst bei keinem anderen Land angelegt werden; wenn man Israel und den Zionismus dämonisiert, etwa im Sinne von Verschwörungstheorien, die Israel und die „Zionisten“ für die Terroranschläge vom 11. September 2001 oder für alle Missstände in der arabischen und islamischen Welt verantwortlich machen; oder wenn man die Vernichtung Israels fordert[74].

Ein Blick auf die UN-Praxis zeigt, dass die auch in dieser Abgrenzung erwähnte Ungleichbehandlung Israels inzwischen weit gediehen ist[75] ; er belegt ebenso, dass sich westliche Staaten nicht immer konsequent derartigen Tendenzen widersetzen. Auch in Politik und Praxis der Europäischen Union gibt es dafür Beispiele[76]. Eine Rolle spielt bei der für Israel ungünstigen Entwicklung der Positionen und Stimmungen[77] die bekannte These, im “asymmetrischen” arabisch-israelischen Streit seien von Anfang an die arabischen Palästinenser die Schwächeren gewesen. Diese These kommt dem bereits geschilderten Weltverständnis[78] von Teilen der 68er und ihrer Beziehung zur “Dritten Welt”, dem Repräsentanten des „edlen Wilden“, entgegen. Die in einem derartigen Kontext häufiger, meist rhetorisch gestellte Frage[79], ob die arabische Seite überhaupt Alternativen zum Konflikt und zum Krieg gehabt habe, kann, ernst genommen, nicht verneint werden. Die arabischen Palästinenser und insgesamt die arabische Seite hätten 1937 die für sie sehr günstigen Teilungslinien der britischen Peel-Kommission (die nur einen kleinen Teil des späteren israelischen Gebietes vor 1967 für einen jüdischen Staat vorsah), 1947 den Teilungsplan der Vereinten Nationen und im Jahre 2000 die Clinton-Barak-Vorschläge für eine Zwei-Staaten-Lösung annehmen können (die mit einigen Gebietstauschmodifikationen im wesentlichen die Rückkehr zu den Waffenstillstandsgrenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 vorsahen).

Die arabische Ablehnung beruhte in einer sich über Jahrzehnte erstreckenden Tradition im Kern auf derjenigen Negativfestlegung, die von den meisten Arabern bereits 1919, in den ersten Protestversammlungen nach der britischen Eroberung von “Südsyrien” (so damals die arabische Bezeichnung für das spätere britische Mandatsgebiet) vertreten wurde[80]. Eine jüdische Staatlichkeit sollte es dort nicht geben. Unter diesen Ablehnungsbedingungen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Gründung des jüdischen Staates mit Mühe vollzogen und verteidigt. Der neue Staat war in den Anfängen des arabisch-israelischen Krieges von 1948/49 dem militärischen Untergang nahe. “Asymmetrisch” waren in dem Konflikt sowohl die Zielsetzungen als auch die Machtmittel – aber nicht im Sinne der in Europa seit den 1970er Jahren vorherrschenden Meinungen. Die arabische Seite hatte die Verhinderung und später die Vernichtung der israelischen Staatlichkeit zum Ziel. Der “jüdische Sieg” bestand 1948/49 vor allem darin, die proklamierte Staatlichkeit zu schützen. Die erzielten Territorialgewinne gegenüber dem UN-Teilungsplan, dessen komplizierte Linien militärisch nicht zu verteidigen waren und friedliche Verhältnisse voraussetzten, waren vergleichsweise gering[81].

Die Debatte über einen Vergleich oder die Gleichstellung[82] von „Islamophobie“ und Antisemitismus kann ebenso zu einer Verzerrung der Maßstäbe führen. Der “Islamophobie”-Begriff ist im UN-Sprachgebrauch, der jetzt auch in Deutschland eindringt, vor allem ein Mittel der antiwestlichen und israelfeindlichen Agitation islamischer Staaten[83]. Er verweist in der UN-Propaganda-Debatte häufig nicht auf tatsächliche Diskriminierung, sondern auf Vorwurfskonstruktionen, die angeblich unzulässige Kritik am Scharia-Recht und generell am “Islam” als “islamophob” diffamieren[84]. Antisemitismus und Islamfeindschaft oder “Islamophobie” kann man deshalb nicht gleichsetzen. Niemand will Muslime in allen Ländern angreifen und ausrotten oder ein muslimisches Land auslöschen. Niemand macht Muslime und den Islam für alle möglichen globalen Übel verantwortlich. Wenn man wahrnimmt, was dazu demgegenüber in vielen Medien islamischer Länder über Israel und die Juden tagtäglich geschrieben und auf andere Weise verbreitet wird, erkennt man den fundamentalen Unterschied. Er drückt sich auch darin aus, dass in Deutschland vor allem jüdische Kindergärten, Schulen, Einrichtungen oder Synagogen rund um die Uhr von Polizei und Sicherheitskräften bewacht werden müssen. Antiislamischen Terror gibt es dagegen in Europa praktisch nicht, sehr wohl aber enge Kooperation zwischen aggressiven, antisemitischen Islamisten und in gleicher Weise antisemitischen Neonazis, nicht nur in Deutschland.

Gegen antimuslimische Diskriminierung, die es in Deutschland auch gibt, sollte man sich gemeinsam mit progressiven Muslimen, der großen Mehrheit der deutschen Muslime, wehren, die für demokratische Werte und für Integration stehen. Reaktionäre oder konservative muslimische Verbände sind dafür und für den gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus allerdings keine geeigneten Bündnispartner.

In der Tendenz, für das Fehlverhalten Einzelner das ganze Kollektiv in Haftung zu nehmen, wollen manche in der öffentlichen deutschen Debatte ein Kriterium für Islamfeindschaft und zugleich einen Ansatzpunkt für die Behauptung einer strukturellen Ähnlichkeit zwischen dieser und dem Antisemitismus sehen[85]. Dass damit zumindest mittelbar ein Vergleich etwa zwischen muslimischen Terroristen und einem für kritikwürdig gehaltenem jüdischem Verhalten (in der Finanzwelt? in den Medien? oder in Israels Politik?) gezogen wird, ist kaum zu leugnen. Auch dies zeigt, wie problematisch derartige Ansätze sind.

Auf der einen Seite stehen Tatsachen, nämlich Terror, islamischer Antisemitismus und Dschihadismus oder Vernichtungsdrohungen gegen Israel, die bei manchen zu unzulässigen Pauschalvorwürfen führen, auf der anderen Seite antisemitische Verschwörungskonstruktionen von jüdischer Finanz-, Medien- und Weltmacht, die nichts mit der Realität zu tun haben. Diese ganz verschiedenen Tatbestände auf die gleiche Ebene zu stellen, dort zu vergleichen oder gar gleichzustellen, ist nicht akzeptabel und wird auch nicht durch die Erwägung gerechtfertigt, man wolle eine “Opfer-Konkurrenz” oder eine “Opfer-Hierarchisierung” vermeiden. Man reduziert auf diese Weise, gewollt oder ungewollt, die negative Dimension von Antisemitismus. Zudem wird damit, in einer häufig festzustellenden Nebenwirkung, zulässige Kritik an Verhältnissen in islamischen Staaten und Gesellschaften unter einen “Islamophobie”-Verdacht gestellt, was im UN-Rahmen das erklärte Ziel mancher islamischer Staaten ist[86]. In den 50er, 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts – auch später – wurde in Deutschland gegen den Auschwitz-“Vorwurf” oft mit einem Dresden-Vergleich (“Bomben-Holocaust”) argumentiert. Es sollte verhindert werden, dass jetzt eine ähnliche Entlastung mit der “Islamophobie”-Konstruktion propagiert wird.

Für Antisemitismus gibt es ebenso wenig eine Rechtfertigung wie für Sklaverei, Terrorismus oder Kindesmisshandlungen. Auch angenommene oder tatsächliche „Demütigungen“, Frustration über Benachteiligung oder Arbeitslosigkeit rechtfertigen die erwähnten Tatbestände nicht[87]. Für Antisemitismus darf es in gleicher Weise kein – wie auch immer begründetes – „Verständnis“ geben, auch nicht in der häufiger zu hörenden Version, islamischer Antisemitismus sei im Kontext der Nahostkonflikte zu sehen und zu „erklären“.

Kritik an islamischen Positionen – etwa gegenüber traditionellen islamischen Auffassungen zum Geschlechterverhältnis, zu den Menschenrechten, vor allem zur Glaubensfreiheit, zur Nicht-Abgrenzung zwischen „Religion“ und „Politik“ oder insgesamt zur Demokratie – muss demgegenüber nicht nur erlaubt sein, sondern ist in mancher Hinsicht geradezu dringend notwendig. Dies zeigen nicht zuletzt Kemal Atatürks Reformen seit den 1920er Jahren[88].

“Islamophobie” und Antisemitismus sind, wie die Gegenüberstellung zeigt, nicht gleich zu setzen. Die Debatte über derartige Vergleichs- und Gleichsetzungsfragen sollte nicht den Blick auf aktuelle antisemitische Gefahren verstellen. Zu ihnen zählen u. a. die gegen Israel gerichtete, antisemitische Völkermordpropaganda der Islamischen Republik Iran und ihre atomare Aufrüstungspolitik[89], aber ebenso die Terrorgefahren, die von antisemitischen Organisationen wie Hamas oder der in Deutschland noch immer nicht verbotenen Hisbollah ausgehen. Dazu gehört auch die Antisemitismus-Entwicklung im Westen und im Nahen Osten, einschließlich der weit verbreiteten neuen Erscheinung des antisemitischen Israelhasses.

Ausblick

Die besondere Problematik der antisemitischen Israelfeindschaft, des „neuen“ Antisemitismus, wie er hier beschrieben wurde, liegt in der Verbindung von Vorurteilskomplexen, die in jedem Fall die Grenzen einer „nur“ (im engeren Sinne) religiös bestimmten Aversion sprengen[90]. Ähnliches gilt für andere problematische Klassifikationen zum Antisemitismus, wie sie etwa im UN-Bereich[91] üblich sind, und dabei auch für die Einordnung in die ohnedies zweifelhafte[92] „Rassismus“-Kategorie, zu der weder der „klassische“ Antisemitismus noch der komplexere antisemitische Israelhass als einfache Unterfälle gehören[93]. Die Verbindung des Israelbildes mit den geschilderten postkolonialen, ideologischen Welterklärungen im Westen[94] und mit offen israelfeindlichen Hasspositionen in Teilen der mehrheitlich muslimischen Länder[95] erschwert die Auflösung der darin angelegten Konfliktpotentiale.

Das hat negative Auswirkungen auf die Chancen, den arabisch-israelischen Streit beizulegen, und behindert die Antisemitismusbekämpfung im Westen und in den Ländern mit einer muslimischen Mehrheit. Als Konsequenz aus dieser Einschätzung empfiehlt sich u. a. Zurückhaltung gegenüber in der Zeitdimension zu optimistisch angelegten Lösungsansätzen in der Antisemitismusbekämpfung und beim arabisch-israelischen Konflikt. Gegenüber der Erwartung, durch – bei gutem Willen angeblich schnell zu erreichende – Fortschritte im „Friedensprozess“ löse sich die Antisemitismusdisposition im Westen und im Islambereich auf, ist daher in gleicher Weise eine distanzierte Einstellung sinnvoll. Die Vorurteile sind tief verankert; es gibt sie schon seit langer Zeit und sie haben sich inzwischen verstärkt. Außerdem rechtfertigt auch „der“ Nahostkonflikt, wie dargelegt, niemals antisemitische Israelfeindschaft – so wie etwa Erfahrungen mit schwarzafrikanischen Diktatoren ebenfalls keinen Rassenhass gegen Afrikaner legitimieren können. Gegenüber Kausalketten-Konstruktionen, die zur Verbindung von Nahostkonflikt und Antisemitismus-Entwicklung tendieren, ist also Vorsicht geboten – und auch gegenüber entsprechenden „Hoffnungen“[96].

Auf längere Sicht sind andererseits eine Modernisierung im Islambereich und damit ebenso ein bestimmtes Maß an Demokratisierung und Säkularisierung nicht zu vermeiden. Das gilt in gleicher Weise für die islamischen Gesellschaften und die muslimischen Minderheiten. Damit werden auch neue Perspektiven für Veränderungsansätze auf allen Gebieten eröffnet[97].

Bis dahin bleibt es eine wichtige Aufgabe, die neuen Antisemitismusformen zu erkennen und ihnen – national und international – entgegen zu treten, auch in ihren Verbindungen mit postkolonialen, letztlich gegen die Menschenrechte und die Demokratie gerichteten Ideologien. Der „edle Wilde“ ist nicht immer so edel, wie es das mit ihm verbundene Bild behauptet, und auch nicht durchgängig nur „Opfer“ einer asymmetrischen Konfliktlage. Er ist manchmal schlicht ein Israel hassender Antisemit – und man sollte in kolonialer Tradition und Bevormundung auch nicht etwas anderes aus ihm machen.

Klaus Faber, Staatssekretär a. D. (Jurastudium, Studium der Volkswirtschaft und orientalischer Sprachen; 1994 bis 1999 Staatssekretär des Kultusministeriums in Sachsen-Anhalt), Rechtsanwalt und Publizist in Potsdam, Mitgründer und Kuratoriumsmitglied des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, Geschäftsführender Vorsitzender des Wissenschaftsforums der Sozialdemokratie in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern e. V., Vorstandsmitglied im Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus; Mitglied der Redaktionen der Zeitschriften perspektive 21, Brandenburgische Hefte für Wissenschaft und Politik, Potsdam, sowie perspektivends, Marburg; Publikationen zu juristischen, wissenschafts- und bildungspolitischen Fragen, zur Föderalismus- und EU-Politik, zu Nahost-, Islam- und Antisemitismusfragen; u.a.: „Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik“ (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007, hg. mit Julius H. Schoeps und Sacha Stawski).

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[1] Siehe dazu neuerdings Bärsch, Claus-Ekkehard, „Politico-Religious Perspectives: A Critical Reappraisal of the Enlightenment, and the New Approach of the ‚Political Science of Religion’ “, in: Labuschagne, Bart C./Sonnenschmidt Reinhard W. (Hg.), Religion, Politics and Law – Philosophical Reflections on the Sources of Normative Order in Society (Leiden: Koninklijke Brill, N. Y., 2009), S. 97 bis 166.

[2] Vgl. dazu Schoeps, Julius H./Joachim Schlör, Antisemitismus: Vorurteile und Mythen (München: Piper, 1996), Benz, Wolfgang, Was ist Antisemitismus? (München: C.H. Beck, 2004), sowie Faber, Klaus/Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007), Rensmann, Lars (2004), Demokratie und Judenbild: Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland (Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2004), Rensmann, Lars/ Schoeps, Julius H. (Hg.), Feindbild Judentum: Antisemitismus in der Europa (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2008), siehe ebenso den Beschluss des Bundestags vom 4.11.2009 zur Antisemitismusbekämpfung, vgl. dazu Deutscher Bundestag, Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern, Drs. 16/10775 (neu), 4.11.2008; zum Antisemitismus in der deutschen Linken vgl. Fleischhauer, Jan, Unter Linken – Von einem, der aus Versehen konservativ wurde (Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2009), S. 192 ff., sowie Gisy, Gregor, “Die Haltung der deutschen Linken zum Staat Israel”, Vortrag auf einer Veranstaltung “60 Jahre Israel” der Rosa-Luxemburg-Stiftung am 14.4.2008, veröffentlicht u. a. bei HaGalil, 14.4.2008 (http://www.hagalil.com/archiv/2008/04/gysi.htm ).

[3] Zu den chilenischen Araukanern als erstem Modellbild siehe den im 16. Jahrhundert entstandenen Versroman „Auracana“ von Don Alonso de Ercilla, vgl. Held, Barbara, Studien zur Araucana des Don Alonso de Ercilla: Vorstellungen zu Recht, Staat und Geschichte in epischer Form (Frankfurt am Main: Haag und Herchen, 1983); zu den Huronen siehe die 1703 erschienenen „Gespräche mit einem Wilden“ von Baron de Lahontan, vgl. dazu D’Idler, Martin (2007), Die Modernisierung der Utopie: Vom Wandel des neuen Menschen in der politischen Utopie der Neuzeit (Berlin-Hamburg-Münster: LIT Verlag, 2007), S. 112 ff.

[4] Vgl.Rousseau, Jean-Jacques, Discours sur l’origine et les fondements de l’inégalité parmi les hommes / Diskurs über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. Kritische Ausgabe des integralen Textes mit sämtlichen Fragmenten und ergänzenden Materialien nach den Originalausgaben und den Handschriften neu ediert, übersetzt und kommentiert von Heinrich Meier (Paderborn: Schöningh Verlag, Uni-Taschenbücher Bd. 725, 1984, 6. Auflage, 2008; Erstausgabe 1755).

[5] So bereits Don Alonso de Ercilla, vgl. Anm. 3.

[6] „Azad Hind“, „Freies Indien“, so der der Name des Landes, das die Exilregierung unter Subhas Chandra Bose vertreten wollte, und die gleichlautende Fahnenaufschrift der aus – überwiegend muslimischen – Kriegsgefangenen gebildeten, der Waffen-SS unterstellten „Indischen Legion“, vgl. dazu Hartog, Rudolf, Im Zeichen des Tigers. Die indische Legion auf deutscher Seite 1941-1945 (Herford: Busse und Seewald, 1991).

[7] Vgl. dazu Bragulla, Maren, Die Nachrichtenstelle für den Orient. Fallstudie einer Propagandainstitution im Ersten Weltkrieg (Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller, 2007).

[8] So etwa ein deutscher Aufruf an die arabische Bevölkerung Nordafrikas von 1943, der an antiwestliche und antisemitische Ressentiments appellierte, vgl. dazu und zu anderen Beispielen Mallmann, Klaus-Michael/Cüppers, Martin (Hg.), Halbmond und Hakenkreuz – Das Dritte Reich, die Araber und Palästina (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2006), S. 212 ff.

[9] Vgl. etwa zu den entsprechenden palästinensischen Stimmungen in Jordanien Tenenbom, Tuvia, „ Die Kühe von al-Wadaht“, in: Die Zeit, 26.02.2009 Nr. 10 (siehe http://www.zeit.de/2009/10/Al-Wahdat ); zur Situation in Algerien vgl. Nabel, Joel/Kunstreich, Tjark (2009), „Späte Revolte“ (Besprechung des Buchs „Das Dorf des Deutschen“ von Boualem Sausal), in: Jungle World, Nr. 21, 20.5.09 (siehe http://jungle-world.com/artikel/2009/21/34881 ); zur arabischen Welt insgesamt siehe Mallmann/Cüppers, Anm. 8, S. 251 ff.; vgl. auch Gensicke, Klaus, Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten – Eine politische Biographie Amin el-Husseinis (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2007), S. 189 ff.

[10] Vgl. dazu die Beschreibung der Position Idi Amins in Der Spiegel, Tod von Idi Amin – Kein Staatsbegräbnis für den Schlächter, 16.8.2003 (siehe http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,261564,00.html).

[11] Vgl. Lenin. W. I., Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus. Gemeinverständlicher Abriss. (Berlin: Dietz Verlag, 6. Aufl. 1962;. verfasst 1916, zuerst veröffentlicht 1917).

[12] Vgl. dazu Nr. 8 der Aufnahmebedingungen in die Kommunistische Internationale, siehe Der I. und II.. Kongress der Kommunistischen Internationale, hrg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Berlin: 1959), S. 243 ff.

[13] Vgl. etwa Chung, Jung/Halliday, Jon, Mao – Das Leben eines Mann, das Schicksal eines Volkes (München: Kurt Blessing, 2005, 1.Auflage, Originalausgabe „Mao“, London, 2005), S. 232 ff.

[14] Dieses Bild wurde z. B. auch von der „Ersten Tricontinentalen Konferenz der Völker Afrikas, Asiens und Latinamerikas“ in Havanna 1966 verbreitet, siehe dazu Koenen, Gerd, Traumpfade der Weltrevolution – Das Guevara-Projekt (Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2008), S. 405 ff.

[15] Vgl. zu diesem Begriff und zu Lateinamerika Koenen, Anm. 14, S. 409.

[16] Vgl. dazu und zum militärischen Zusammenbruch Südvietnams Der Spiegel (1975), Indochina: “Damit haben wir nicht gerechnet“, 7.4.1975, 15/1975, S. 86 (siehe http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/93/83/dokument.html?titel=Indochina%3A+%22Damit+haben+wir+nicht+gerechnet%22&id=41533839&top=SPIEGEL&suchbegriff=j%C3%BCdische+literatur&quellen=&qcrubrik=kultur).

[17] Vgl. zur Bewertung etwa einerseits Götz, Aly, Unser Kampf 1968 – ein irritierter Blick zurück (Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 2008), und andererseits Schneider, Peter, Rebellion und Wahn. Mein `68 (Kiepenheuer & Witsch, 2008).

[18] Siehe zur Bewertungsambivalenz Ulrich, Bernd, Der 68er Komplex, in: Die Zeit, 28.05.2009 Nr. 23, S. 1, und sein nach der Aufdeckung der Stasi-Beziehung des Todessschützen vom 2. Juni 1967, Kurras, dort geäußertes Urteil: „Die Rebellen waren autoritär, doch sie haben das Land demokratisiert.“

[19] Vgl. zur chinesischen Position zum Atomkrieg Chung/Halliday, Anm. 11, S. 731; zur kubanischen Haltung siehe Koenen, Anm. 12, S. 285 f.; zu den Positionen mancher 68er zur Gewaltfrage vgl. Ulrich, Anm. 17, und, auch zu den 68er Anleihen bei chinesischen und kubanischen Modellen, Fleischhauer, Anm. 2, S. 87 ff.

[20] Vgl. zur Entwicklung in Westdeutschland Fleischhauer, Anm. 2, etwa S. 87 ff., mit einer allerdings partiell überzogenen Darstellung „linker“ Positionen und einem zu pauschal und undifferenziert angelegten Bild von den „Linken“, das eher zur Beschreibung von „linken“ Zeitgeistströmungen als zur Kritik an „linken“ politischen Formationen taugt, diese Grenzziehung manchmal, z. B. bei der Beschreibung der Position von Helmut Schmidt, beachtet, aber nicht immer berücksichtigt; zur Demokratiekritik und zur Kritik an bestimmten Varianten westlicher Demokratiemodelle in Deutschland vgl. Faber, Klaus, „Reden wir über Demokratie.“, in: Berliner Republik 2, 2006, S. 10 bis 14; zur demokratiepolitischen Debatte im Westen und der Rolle von Intellektuellen vgl. Kohlhammer, Siegfried, „Der Hass auf die eigene Gesellschaft. Vom Verrat der Intellektuellen“, in: Sonderheft Merkur – Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Kein Wille zur Macht. Dekadenz, Heft 8/9, August/September 2007 (Stuttgart: Klett-Cotta), S. 668 bis 680; zur Kritik an westlichen kulturrelativistischen Positionen, die einerseits den universalen Geltungsanspruch von Demokratiegrundsätzen und Menschenrechten in Frage stellen, diese aber andererseits für die Kritik an den eigenen Gesellschaften als Wertmaßstab benötigen, vgl. Habermas, Jürgen, „Die Dialektik der Säkularisierung“, in: Analysen und Alternativen, Heft 4/2008, S. 33 bis 46.

[21] Vgl. Lenin, Anm. 11.

[22] Zur Gefühlsbetonung in der politischen Zeitgeist-Argumentation vgl. Fleischhauer, Anm. 2, S. 313 ff.

[23] Zu antikolonialistischen und postkolonialen Positionen siehe etwa Fanon, Frantz, Die Verdammten dieser Erde (Frankfurt am Main 2001, Suhrkamp, Erstausgabe 1961), oder Said, Edward, Orientalismus (Frankfurt am Main: Ullstein, 1981; Erstausgabe 1978); zur Kritik an Said siehe Kohlhammer, Siegfried (2009, „ ‚Eine böswillige Scharlatanerie’ – Zur aktuellen Kritik an Edward Saids ‚Orientalismus’ „, in: Merkur – Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Heft 2, Februar 2009 (Stuttgart: Klett-Cotta), S. 159 bis 164; zur aktuellen deutschen Irandiskussion vgl. in diesem Zusammenhang Mohr, Reinhard, „Deutsche Linke und Iran: Ein Slibowitz auf Ahmadinedschad,“ in Spiegel-Online, 27.6.2009 (siehe http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,632499,00.html ).

[24] Zur „postkolonialen Theorie“ vgl. Mmembe, Achille, “What is postcolonial thinking?” An interview with Achille Mbembe, in: Eurozine, 9.1.2008, erste Veröffentlichung (französisch) in Esprit 12/2006 (siehe http://www.eurozine.com/articles/2008-01-09-mbembe-en.html).

[25] vgl. Faber, Klaus „Durban 2: Kompromiss mit dem Hass“, in: Perlentaucher, 26.3.2009 (siehe http://www.perlentaucher.de/artikel/5355.html ).

[26] Zu der sowjetischen Imperialismus-Definition siehe Lenin, Anm. 11.

[27] Vgl. Faber, Anm. 25, zur selektiven Kritik am transatlantischen Sklavenhandel.

[28] Siehe Lenin, Anm. 11.

[29] Vgl. Ritter, Jürgen, „Das deutsche Hongkong“, in: Spiegel Online, 19. 5. 2008 (siehe http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/1948/das_deutsche_hongkong.html ).

[30] In der Kritikkonzentration auf den transatlantischen Sklavenhandel ist diese parteiliche Tendenz auch heute noch in UN-Resolutionen zu erkennen; vl. Faber, Anm. 25.

[31] Vgl. zur Problematik der „Rasse“-Konzeptionen etwa Cavalli-Sforza, Luigi Luca (1996), Gene, Völker und Sprachen – Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation (München, Wien: Carl Hanser, 1999, italienische Ausgabe: 1996),S. 19 ff., S. 39 ff., zusammenfassend S. 44.

[32] Vgl. zur chinesischen Haltung gegenüber den „Afroamerikanern“ Chung/Halliday, Anm. 11, S. 629.

[33] Vgl. zur entsprechenden kubanischen Sicht von Lateinamerika Koenen, Anm. 14, S. 405 ff.

[34] Vgl. zur Problematik des Begriffs Cavalli-Sforza, Anm. 31.

[35] Siehe etwa zur maoistischen Position zu den „Afroamerikanern“ in den USA Chung/Halliday, Anm. 11, S. 629.

[36] Vgl. zur Problematik der „Rasse“-Konzeptionen Cavalli-Sforza, Anm. 31; zweifelhaft sind auch einige der in den USA verbreiteten Kategorienbildungen mit Definitionseinheiten wie „Hispanic“, „Caucasian“, oder „Asiatic“; man darf sich fragen, welchen Sinn derartige Zuordnungen z. B. für die Fallgruppen von Indern und Chinesen oder Argentiniern und schwarzen Brasilianern haben sollen, vgl. dazu Cavalli-Sforza Anm. 31, S. 43.

[37] Vgl. Faber, Anm. 25.

[38] Vgl. Faber, Klaus, “Was ist zu tun? – Antisemitismus, Israel und die deutsche Politik”, in: Faber, Klaus/ Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007), S. 337 bis 348, sowie andere Beiträge in Faber/Schoeps/Stawski, Anm. 2; siehe für eine frühere Phase auch Wistrich, Robert, “Anti-zionism as an Expression of Anti-Semitism in Recent Years” (translation of a lecture held on 10 December, 1984 at Study Circle on World Jewry in the home of the President of Israel – siehe http://sicsa.huji.ac.il/Antizionism.htm ); zur Verbinding von Antiamerikanismus und antisemitischem Israelhass siehe Rosenfeld, Alvin H., Anti-Americanism and Anti-Semitism: A New Frontier of Bigotry (New York: The American Jewish Committee, 2003), und Markovits, Andrei, Amerika, dich hasst sich‘s besser. Antiamerikanismus und Antisemitismus in Europa (Hamburg: Konkret-Literatur-Verlag, 2004)..

[39] Vgl. Faber, Anm. 25.

[40] Vgl. zur Fragwürdigkeit derartiger Konstruktionen Gisy, Anm. 2.

[41] Vgl. dazu etwa Tenenbom, Anm. 9.

[42] Vgl. dazu Lustiger, Arno, Geleitwort zur 2. Auflage von Faber, Klaus/Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik, S. 11 bis 13 (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2. Aufl. 2007); siehe auch Wistrich, Robert, “Anti-Zionism and Anti-Semitism”, Jewish Political Studies Review (Fall 2004).

[43] Vgl. zu dieser Erwartung auch Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus (2009), Open Letter to President Obama: Fight against Anti-Semitism and the anti-Semitic regime of Iran, 4.6.2009 (siehe http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=KA3809&Category=ka&Subcategory=20 ).

[44] Vgl. Hitler, Adolf, Politisches Testament, 29.4.1945, in: NS-Archiv – Dokumente des Nationalsozialismus (siehe http://www.ns-archiv.de/personen/hitler/testament/politisches-testament.php ), S. 2.

[45] Siehe dazu die Beiträge in Faber/Schoeps/Stawski, Anm. 2.

[46] Vgl. zur NS-Position gegenüber dem Führer der Araber in Palästina Amin al-Husseini Fischer-Weth, Kurt (1943), Amin al-Husseini – Grossmufti von Palästina (Berlin: Walter Titz Verlag, 1943), insbes. S. 90 ff., Herf, Jeffrey, The Jewish Enemy – Nazi Propaganda during World War II and the Holocaust (Cambridge, Massachusetts, London: The Belknap Press of Harvard University Press, 2006), S. 243 ff., sowie Gensicke, Anm. 9, u. a. S. 60 ff.

[47] Vgl. Herf, Anm. 44, S. 251 f.

[48] Vgl. dazu Faber, Anm. 38, S. 338.

[49] Siehe dazu insgesamt Herf, Anm. 44, sowie Longerich, Peter, „Davon haben wie nichts gewusst!“ – Die Deutschen und die Judenverfolgung 1933 – 1945 (München: Siedler Verlag, 2006), insbesondere S. 159 ff.

.

[50] Vgl. dazu etwa Faber, Klaus, “Die geleugnete Verbindung”, in: Berliner Republik 2, 2003, S. 80 bis 83, sowie ders., “Unheilige Allianzen: Antisemitismus im Islam und im europäisch-amerikanischen Kulturkreis”, Vortrag auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung Baden-Württemberg in Mannheim am 14. Juli 2006, veröffentlicht u. a. bei HaGalil, 14.7.2006 (http://www.hagalil.com/archiv/2006/07/allianzen.htm ).

[51] Vgl. dazu das Standardwerk Lewis, Bernard, Semites and Anti-Semites (New York/London: W.W. Norton, 1999). insbes. S. 116 ff., S. 242.

[52] Lewis, Anm. 51.

[53] Vgl. Fleischhauer, Anm. 2.

[54] Vgl. dazu Faber, Klaus, “Nach Möllemann: Antizionismus und Antisemitismus. Eine gefährliche Verbindung in Medien und Politik”, in: Kaufmann, Tobias/Orlowski, Manja (Hg.), “Ich würde mich auch wehren…” – Antisemitismus und Israelkritik: Bestandsaufnahme nach Möllemann (Potsdam: Kai Weber Medienproduktionen, 2002), S. 143 bis 154; zur Bewertung der Vorgänge um Möllemann siehe auch Broder, Henryk. M., “Ein moderner Antisemit”, in: Kaufmann, Tobias/Orlowski, Manja (Hg.), “Ich würde mich auch wehren…” Antisemitismus und Israelkritik: Bestandsaufnahme nach Möllemann (Potsdam: Kai Weber Medienproduktionen, 2002), S. 27 bis 29.

[55] Vgl. dazu Lewis, Anm. 51, Faber, Klaus, “Islamischer Antisemitismus”, in: Perspektive 21 – Brandenburgische Hefte für Wissenschaft und Politik, August 2005, Potsdam, S. 71 bis 84, Beck, Eldad, “Islam und Antisemitismus”, in: Faber, Klaus/ Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007), S. 239 bis 244, Carmon, Yigal, “Was ist arabischer Antisemitismus?”, in: Faber, Klaus/ Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007), S. 209 bis 237, sowie Deutscher Bundestag, Anm. 2.

[56] Vgl. Rensmann, Lars/Faber, Klaus, „Philosemitismus und Antisemitismus: Reflexionen zu einem ungleichen Begriffspaar“, in: Diekmann, Irene A./Kotowski, Elke-Vera (Hg.), Geliebter Feind – Gehasster Freund, Antisemitismus und Philosemitismus in Geschichte und Gegenwart, Festschrift zum 65. Geburtstag von Julius H. Schoeps, S. 73 bis 91 (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 1. Aufl. 2009), S. 76 f.

[57] Marr, Wilhelm (1879), Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum – Vom nicht confessionellen Standpunkt aus betrachtet (Bern: Rudolph Costenoble, 1879).

[58] Vgl. Rensmann/Faber, Anm. 56, S. 74 f.

[59] Vgl. Rensmann/Faber, Anm. 56, S. 75; zum Streitstand in der Beurteilung der Sprachverwandtschaft vgl. Cavalli-Sforza, Anm. 31, S. 157 ff.

[60] Vgl. Pangritz, Andreas, “Luthers Judenfeindschaft”, Vortrag im Zentrum Jerusalemkirche, Berlin, 1. November 2001.

[61] Vgl. zur Problematik des Rasse-Begriffs Cavalli-Sforza, Anm. 31.

[62] Vgl. dazu die ausführlicheren Darstellungen etwa von Lewis, Anm. 51, S. 81 ff., Rensmann/Faber, Anm. 56, oder in den in Anm.2 erwähnten Beiträgen.

[63] Vgl. zu dieser Frage, zu der im Einzelnen unterschiedliche Auffassungen bestehen, Lewis, Anm. 51, Tibi, Bassam, “Der Islam und der Westen – Der importierte Hass”, in: Zeit Online, 07/2003 (siehe http://www.zeit.de/2003/07/Islamismus_neu?page=1 ), Beck, Anm. 55, Carmon, Anm. 55, Faber, Klaus, „Islamischer Antisemitismus in Nahost und Europa, Einleitung“ in: Faber, Klaus/ Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007), S. 173 bis 176.

[64] Vgl. dazu Carmon, Anm. 55, S. 211 f.

[65] Vgl. Lewis, Anm. 51, S. 132 ff.

[66] Vgl. dazu Lewis Anm. 51, S. 140 ff., Herf, Anm. 46, sowie Gensicke, Anm. 9.

[67] vgl. dazu Beck Anm. 55, Mallmann/Cüppers, Anm. 8, S. 152 f., S. 257.

[68] Vgl. Faber, Anm. 38, S.339.

[69] Vgl. Faber, Klaus, Islamophobie und Antisemitismus – Zwei sehr verschiedene Begriffe und Problembeschreibungen, Vortrag auf der Tagung „Islamischer Antisemtismus“ und „Islamophobie“ der Friedrich-Ebert-Stiftung am 17.9.2008 in Berlin, in: hagalil, 21.9.2008 (siehe http://www.hagalil.com/archiv/2008/09/faber.htm ).

[70] Vgl. Faber, Anm. 38, S.339.

[71] Vgl. Faber, Anm. 38, S.339 m. w. N.; zur Beurteilung der extremistischen Hamas-Bewegung vgl. Faber, Klaus, „Soll Israel mit der Hamas verhandeln? – Gefährlich naiv“ (Contra-Position), in: Jüdische Allgemeine, Nr. 11/09, 12.3.2009, S. 11; zur Hamas siehe auch Hamas-Charta (englische Übersetzung), 18.8.1988, in: Faber, Klaus/Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007), S. 399 bis 424.

[72] Vgl. zur entsprechenden Fragestellung auch Lewis, Anm. 51, S. 236 ff., sowie European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia (EUMC) (2005), Working Definition of Antisemitism, 2005 (Arbeitsdefinition zum Antisemitismus) (siehe http://www.honestly-concerned.org/EUMC-Definition.htm#TEIL2 ).

[73] Eine internationale Konferenz jüdischer Gemeinschaften in Jerusalem 2004, ein darauf beruhender israelischer Diskussionsbeitrag auf einer OSZE-Konferenz in Berlin (ebenfalls 2004) und andere ähnliche Erklärungen aus dem Folgejahr haben sich mit dieser Frage befasst, vgl. dazu Faber, Anm. 38, S.340, sowie European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia, Anm. 72; zur OSZE-Arbeit vgl. Weisskirchen, Gert, “OSZE und Kampf gegen den Antisemitismus”, in: Faber, Klaus/ Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik, S. 307 bis 314 (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007)..

[74] Siehe dazu auch Deutscher Bundestag, Anm. 2

[75] Vgl. dazu Faber, Anm. 25, zu den Debatten über die Genfer UN-Konferenz zum Antirassismus 2009.

[76] Siehe dazu Presseerklärung vom 23. April 2009, Gemeinsames Schreiben des Koordinierungsrats deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismusan an die Bundesregierung: Wir lehnen die antisemitische und rassistische Abschlusserklärung der Genfer UN-Durban-II-Konferenz ab (siehe http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=KA3409&Category=ka&Subcategory =).

[77] Zur Rolle der Medien siehe Behrens, Rolf, ‘Raketen gegen Steinewerfer’: Das Bild Israels im ‘Spiegel’. Eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung über Intifada 1987-1992 und “Al-Aqsa-Intifada” 2000-2002 (Münster: LIT Verlag, 2003), Jäger, Siegfried/ Jäger, Margarete (2003), Medienbild Israel: Zwischen Solidarität und Antisemitismus (Münster: LIT Verlag, 2003), Wistrich, Robert, The Politics of Resentment: Israel, Jews, and the German Media (Jerusalem: Hebrew University/Vidal Sassoon Center for the Study of Antisemitism, 2004), und Faber, Klaus,Gedenken an den Holocaust und Sorge um die ÜberlebendenDie Islamische Republik Iran und Israels Existenzrecht – ein Testfall für das deutsche Verhalten, erweiterte Fassung der Rede zurHolocaustgedenkveranstaltung im Senatssaal des Bayerischen Landtags am 26. Januar 2009; Schirmherrschaft: Bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm (http://de.stopthebomb.net/de/start/deutschland/text-audio-und-video/texte/klaus-faber/ ); vgl. dazu auch die Beiträge in Faber/Schoeps/Stawski, Anm. 2, S. 23 bis 169.; zu den Auswirkungen des negativen Israelbildes auf die deutsch-israelischen Beziehungen vgl. Pallade, Yves, Germany and Israel in the 1990s and Beyond: Still a Special Relationship? (Oxford: Peter Lang, 2005).

[78] Vgl. dazu Klug, Brian, “The Collective Jew: Israel and the New Antisemitism,” in: Patterns of Prejudice 37, 2, 2003, S. 117 bis 138; Faber, Anm. 38, S.342 m. w. N.; Kloke, Martin W., “Das zionistische Staatsgebilde als Brückenkopf des Imperialismus. Vor vierzig Jahren wurde die neue deutsche Linke antiisraelisch.”, in Merkur 61, 6, 2007, S. 487 bis 497.

[79] Vgl. Faber, Anm. 38, S.343.

[80] Vgl. Segev, Tom, Es war einmal ein Palästina – Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels (München: 2005), S. 118.

[81] Vgl. Segev, Anm. 80, S. 546, zur Linienführung des UN-Teilungsvorschlags.

[82] Vgl. dazu u. a. Benn, Piers, “On Islamophobia-phobia”, in: New Humanist, Volume 117 Issue 2 Summer 2002 (siehe http://newhumanist.org.uk/524 ), Wahab, Siraj (2007), “Islamophobia Worst Form of Terrorism”, in: Arab News, 17.5.2007 (siehe http://www.arabnews.com/?page=4§ion=0&article=96276&d=17&m=5&y=2007 ), Burchfield, Nathan, ” ‘ Islamophobia’ Used to Crash Muslim Dissent, Panel says”, in: CNSNews.com, 31.10.2007 (siehe http://thewaronterrorandterrorism.blogspot.com/2007/11/islamophobia-used-to-crush-muslim.html ), Bunzl, Matti, “Zwischen Antisemitismus und Islamophobie”, in: Bunzl, John/Senfft, Johanna (Hg.), Zwischen Antisemitismus und Islamophobie – Vorurteile und Projektionen in Europa und Nahost (Hamburg: VSA-Verlag, 2008), S. 53 bis 74, weitere Beiträge in Bunzl, John/Senfft, Johanna (Hg.), Zwischen Antisemitismus und Islamophobie – Vorurteile und Projektionen in Europa und Nahost (Hamburg: VSA-Verlag, 2008), Benz, Wolfgang, Vorwort zum Jahrbuch für Antisemitismusforschung 17 (herausgegeben von Wolfgang Benz, Berlin: Metropolverlag, 2008), S. 9 bis 14, Faber, Anm. 69, ders. “Ein schiefer Vergleich“, in: Die Welt, Literarische Welt vom 20.12.2008, S. 7, ders., „Antisemitismus und Arbeitslosigkeit “, in: „Achgut“, 8.3.2009 (siehe http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/klaus_faber_antisemitismus/ ), ders. Faber, Klaus (2009c), „Islamophobia is not the same as anti-Semitism“, in: Jerusalem Post, 10.3.2009; zur Verwendung des Islamophobie-Begriffs siehe auch Heitmeyer, Wilhelm (Hg.), Deutsche Zustände, Folge 3 (Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2005), und ders., Deutsche Zustände, Folge 4 (Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2006), Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung – IKG, Universität Bielefeld (2008), “Stichwort Islamophobie”, 2008 (siehe http://www.uni-bielefeld.de/ikg/Feindseligkeit/Islamophobie.html ), vgl. dazu Faber, Anm. 69.

[83] Vgl. Faber, Anm. 69.

[84] Vgl. Benn, Anm. 82, Wahab, Anm. 82, Burchfield, Anm. 82, Broder, Henryk. M., “Religionsfreiheit vor Menschenrecht?”, in: Spiegel Online, 4.6.2008 (siehe http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,563714,00.html ), Faber, “Ein schiefer Vergleich“, Anm. 82, ders., „Islamophobia is not the same as anti-Semitism“, Anm. 82.

[85] Vgl. zu diesem Argument Faber, “Ein schiefer Vergleich“, Anm. 82.

[86] Vgl. dazu Broder, Anm. 84.

[87] Zur Problematik der Rechtfertigungs- und Kausalitätskonstruktionen vgl. Faber, „Antisemitismus und Arbeitslosigkeit “, Anm. 82.

[88] Zur Lage und zur Auseinandersetzung in der Türkei über das Verhältnis von Staat und Religion vgl. Faber, Klaus, “Türkische Optionen: Zwischen Laizismus und Islamismus – Fest zu glauben, es gebe keine Gefahren, hat diese noch nie beseitigt”, in: perspektiven ds, Marburg, Heft 2/07, S. 184 bis 193.

[89] Vgl. dazu Schams, Mohammed/Wahied Wahdat-Hagh (2006), „Der khomeinistische Antisemitismus“, in: Faber, Klaus/ Schoeps, Julius H./Stawski, Sacha (Hg.), Neu-alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik (Berlin: Verlag Berlin-Brandenburg, 2006, 2. Aufl. 2007), S. 217 bis 223, Grigat, Stephan, „Die iranische Bedrohung. Über die Freunde der Mullah-Diktatur und den Existenzkampf des jüdischen Staates“, in: Grigat, Stephan/Simone Dinah Hartmann (Hg.), Der Iran – Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer (Innsbruck, Wien, Bozen: Studienverlag, 2008), S. 16 bis 36, sowie weitere Beiträge in Grigat, Stephan/Simone Dinah Hartmann (Hg.), Der Iran – Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer (Innsbruck, Wien, Bozen: Studienverlag, 2008), Zweite Koordinierungskonferenz deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus vom 24. November 2008, Resolution Nr. 2: Aktionen gegen die antisemitische Islamische Republik Iran und ihren Präsidenten (siehe ttp://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=KA1608&Category=ka&Subcategory=20), Faber, Anm. 77.

[90] Vgl. zum Verhältnis von Religion und Politik Faber, Klaus, “Drei Ringe – Der religiöse Faktor in den internationalen Beziehungen”, in: Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte, Heft 7/8 Juli/August 2001, S.431 ff.

[91] Vgl. Faber, Anm. 25; siehe auch Abschlussresolution der Genfer UN-Antirassismuskonferenz, 20. bis 24. April 2009 (siehe http://honestlyconcerned.org/Temp/DurbanII_Draft-Outcome-Document-Rev2.pdf ).

[92] Vgl. Cavalli-Sforza, Anm. 31.

[93] Vgl. dazu Faber, Anm. 38, S. 340.

[94] Vgl. dazu die Nachweise in Anm. 78 sowie Fleischhauer, Anm. 2; zur aktuellen deutschen Irandiskussion vgl. in diesem Zusammenhang Mohr, Reinhard, Anm. 23.

[95] Vgl. dazu Faber, Anm. 38, S. 344 f.

[96] Vgl. Faber, Anm. 38, S. 344.

[97] Zu den Zukunftsperspektiven siehe auch Obama, Barack, Rede an die Muslime, 4.6.2009, in: Handelsblatt, 4.6.2009, Dokumentation (siehe http://www.handelsblatt.com/politik/_b=2326294,_p=6,_t=ftprint,doc_page=0;printpage ) – Präsident Obama geht aber offenbar von kürzeren Zeithorizonten aus, die sich möglicherweise als unrealisierbar erweisen; zur Kritik an Teilaspekten der Rede vgl. Pearl, Judea, “Why Israelis Are Cool on the Obama Speech – What’s needed is an affirmation of Israel’s historical right to exist.”, in: The Wall Street Journal, S. A13 (siehe http://online.wsj.com/article/SB124476334397008215.html ); in der Tendenz ebenso Kramer, Stephan J., „Obamas emotionale Schieflage – Von der Nahostpolitik des US-Präsidenten fühlt sich Israel brüskiert“, in: Der Tagesspiegel, 16.6.2009, S. 10.

Klaus Faber: Der „edle Wilde” und der neue Antisemitismus

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