Leitartikel: Israel – Türkei: Vorerst gibt es kein Zurück

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Wer die derzeitige verbale Auseinandersetzung zwischen der Türkei und Israel verfolgt, könnte meinen, es drohe eine neue militärische Auseinandersetzung im Nahen Osten. Man werde die “Rüpeleien Israels nicht mehr länger hinnehmen”, drohte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag und kündigte an, die Militärpräsenz der Türkei im östlichen Mittelmeer deutlich zu erhöhen. Erst am Vortag hatte die israelische Regierung noch einmal bekräftigt, dass sie es kategorisch ablehnt, sich förmlich für den Tod von neun türkischen Zivilisten zu entschuldigen. Sie waren im Mai 2010 von israelischen Soldaten an Bord des türkischen Schiffes Mavi Marmara erschossen worden, als sie im Konvoi mit weiteren Schiffen versuchten, Hilfsgüter in den von Israel blockierten Gaza-Streifen zu bringen. Ein UN-Untersuchungsbericht war nun der Auslöser für die jüngste Eskalation des Konflikts: Der Bericht spricht Israel grundsätzlich das Recht zu, die Blockade des Gaza-Streifens durchzusetzen, wenn auch moniert wurde, dass die dabei eingesetzten Mittel des israelischen Militärs unangemessen gewesen sein. Die Türkei wollte dies nicht hinnehmen und schickte zunächst Israels Botschafter nach Hause. Als Israel trotzdem bekräftigte, sich auf keinen Fall zu entschuldigen, zog Erdogan die Eskalationsschraube noch weiter an.

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