Antisemiten als Koalitionspartner?

Die Linkspartei zwischen antizionistischem Antisemititsmus und dem Streben nach Regierungsfähigkeit
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Die in diesem Aufsatz formulierte These kratzt an einem Tabu: dem des linken Antisemitismus. Obgleich in zahlreichen Studien historische Ausprägungen von linkem Antisemitismus bis in die 1990er Jahre untersucht worden sind, scheint die Affinität zu antisemitischen Positionen im rechten und rechtsextremen Spektrum offenkundig, die im linken und linksextremen wirkt hingegen eher als Rand- oder Ausnahmeerscheinung. Angesichts der jüngeren Entwicklungen innerhalb der Partei „ Die Linke“ wollen wir hier exemplarisch zeigen, dass linke Selbstimprägnierungsstrategien darüber hinwegtäuschen, dass sich sogar im parlamentarischen Spektrum der bundesdeutschen Linken inzwischen eine Kraft etabiert hat, die – obgleich- sie nach Regierungsfähigkeit strebt- antisemitische Positionen in ihren Reihen toleriert. Hinsichtlich konkreter policies, insbesondere der internationalen Politik, scheinen diese innerparteilich immer dominanter zu werden und prägen inzwischen die äußere Wahrnehmbarkeit der Partei.

Der Artikel wurde in der Zeitschrift für Politik 3/2011 veröffentlicht. Zum Artikel

Antisemiten als Koalitionspartner?

Die Linkspartei zwischen antizionistischem Antisemititsmus und dem Streben nach Regierungsfähigkeit
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Samuel Salzborn


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