Sein Kampf – Noam Chomsky tritt für Holocaust-Leugner ein

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GENF, 14. September

Noam Chomsky ist auf Welttournee. In Frankreich wird der linksradikale Linguist wie ein Superstar verehr. Die 1800 Plätze in Paris waren schnell ausverkauft.,,Nur der Dalai Lama ist noch zugkräftiger“, mit diesem Satz begrüßte der Moderator den 81Jahre alten Intellektuellen.

Er ist in Paris ein alter Bekannter und hat jeder Welle des Marxismus:, Totalitarismus- und Revolutionskritik widerstanden. Unerschrocken fraternisiert er mit den Kreisen, die sich zur Auschwitz-Lüge bekennen: Das tun in Frankreich unverbesserliche Rechtsextreme und utopische Marxisten – eine Erscheinung, der Alain Finkielkraut seinen brillanten Essay über,Die Zukunft einer Verneinung’ gewidmet hat.

Seit dreißig Jahren solidarisiert sich Chomsky mit Robert Faurisson, der die Gaskammern für eine Erfindung des internationalen Zionismus hält, als Propagandalüge der Juden und des Kapitalismus bezeichnet. In seinem Buch „Memoire de Défense“ wollte er den „wissenschaftlichen Beweis” dafür liefern. Und konnte zumindest den weltberühmten Chomsky für das Vorwort gewinnen. Der Linguist begründete seine Unterstützung als Kampf für die Meinungsfreiheit; die im Sinne Voltaires auch für Andersdenkende gelte. Keine Denkverbote. „Mein Kampf’, erklärte Noam Chomsky damals, habe auf die Entwicklung des Nationalsozialismus keinerlei Einfluss gehabt. Auch für Hitler hätte er durchaus ein Vorwort geschrieben. Bald wird es die Möglichkeit geben: ln Frankreich und Deutschland werden Pläne für eine Neuausgabe erörtert.

Bis dahin kämpft Chomsky für die Freiheit eines Auschwitz-Lügners. Seit einem Monat sitzt Vincent Reynouard in Valenciennes im Gefängnis. Er ist Verfasser eines Buchs über die „Wahrheit von Oradour“. In Frankreich zirkuliert eine Petition, die eine Freilassung des Revisionisten fordert, Chomsky hat sie unterschrieben. Beim Antisemitismus hört die Meinungsfreiheit auf, proklamierte einst Sartre;. Das war naiv,. Um die Verdrängung des Gulags und die Verdrängung der Gaskammern drehen sich seither die irrsten ideologischen Debatten. Sie führten zur unerwarteten Allianz von Roten und Braunen. Die Fundamentalisten des günen lslams verleihen ihr eine neue Brisanz. Es gibt ernsthafte Argumente gegen das Gesetz, das die Auschwitz-Lüge bestraft. Aber er gibt keinen Grund, sie mit Chomskys Unterstützung zu verbreiten: Sein Kampf ist ein gefährlicher, auch für die Meinungsfreiheit. J.A.

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