Anfang September 2011 beschloss der Vorstand der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO), den bereits angekündigten israelischen Wissenschaftler Ronen A. Cohen von der Teilnahme an dem „18. Internationalen Kongress der DAVO (6.-8. Oktober in Berlin) auszuschließen. Begründung: Er sei ein Mitarbeiter des israelischen Ariel University Center. Da dieser Standort in der Westbank liege, dürfe er in Berlin nicht referieren. Nachdem die Jerusalem Post über diesen Vorgang berichtet hatte, wurde die bereits schriftlich mitgeteilte Ausladung wieder rückgängig gemacht. Siehe:
http://www.jpost.com/International/Article.aspx?ID=237005&R=R1
AKADEMIKER FÜR FRIEDEN IM NAHEN OSTEN
SEKTION DEUTSCHLAND SPME GERMANY E.V.
1. Vorsitzender und Sprecher des Vorstands:
Prof. Dr. med. Ralf R. Schumann
Rütlistr. 18, 13407 Berlin
Tel.: 030-450524141
FAX: 030-450524941
e-mail: ralf.schumann@charite.de
Pressemitteilung
zur Rücknahme der Ausladung des Israelischen Wissenschaftlers Ronen A. Cohen zum Kongress der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient in Berlin
Die deutsche Sektion der internationalen Wissenschaftlervereinigung Scholars for Peace in the Middle East (SPME Deutschland) begrüßt die Rücknahme der Ausladung des israelischen Wissenschaftlers und Iran-Spezialisten Ronen A. Cohen vom geplanten 18. Internationalen Kongress der DAVO (Deutsche Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient) vom 6.-8. Oktober 2011 in Berlin ausdrücklich.
Als Wissenschaftlervereinigung halten wir es für völlig unakzeptabel, wenn eine als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannte Organisation wie DAVO einen angesehenen israelischen Wissenschaftler und Experten zu boykottieren versuchte, weil er am Ariel University Center lehrt. Israel ist nicht dafür verantwortlich, dass der völkerrechtliche Status der so genannten Westbank nach wie vor umstritten ist. Statusfragen des nahöstlichen Friedensprozesses können nur Teil direkter Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien sein; bis heute erkennt selbst der moderate Flügel der Palästinenser Israel nicht als jüdischen Staat an. Es ist deshalb besonders hervorzuheben, dass das Bildungsangebot des Ariel University Center sowohl von jüdischen wie von arabischen Israelis angenommen wird, nach unseren Informationen studieren dort ungefähr 500 arabische Studenten.
Vor diesem aktuellen politischen Hintergrund und vor dem Hintergrund der historischen Boykottmaßnahmen gegen Juden in Deutschland als Vorstufe zu deren Vernichtung wäre es äußerst bedenklich, wenn sich eine forschungsorientierte deutsche Dachorganisation wie DAVO in die (antizionistisch motivierte) internationale Kampagne gegen israelische Wissenschaftler einreihen würde, um Israel zu verurteilen, zu sanktionieren und zu isolieren.
Die Deutsche Sektion von SPME wird sich auch weiterhin darum bemühen, den Austausch zwischen Wissenschaftlern aus Deutschland und Israel zu intensivieren.
Im Auftrag des Vorstands von SPME Germany,
Prof. Dr. Ralf R. Schumann
