Sehr geehrte Damen und Herren,
Günter Grass ist kein Einzelfall. Seine Verharmlosung des Iran und sein Versuch, ausgerechnet Israel für die Zuspitzung der Iran-Krise verantwortlich zu machen, verweisen auf eine intellektuelle Verwirrung, die auch die deutsche Friedensbewegung und die sie unterstützenden Professoren ergriffen hat.
So veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung am 31. März 2012 den Aufruf „Friedens– statt Kriegspolitik im Irankonflikt – Sanktionen und Kriegsdrohungen sofort beenden”, dessen über 1.700 Unterzeichner, ähnlich wie Günter Grass, das iranische Regime von jeglicher Verantwortung für die Zuspitzung der Iran-Krise freisprechen und stattdessen Israel an den Pranger stellen.
Die deutsche Sektion der Wissenschaftlerorganisation „Scholars For Peace in the Middle East” hat die Fehler dieser intellektuellen Strömung genauer untersucht.
„Warum verteidigen Sie das iranische Regime?” – fragt unser Offener Brief an die Professoren Altvater, Birckenbach, Dürr, Fetscher, Grottian, Krippendorff, Narr und weitere Unterzeichner des oben genannten Aufrufs vom 2. März 2012. Wir möchten Sie bitten, dieses Schreiben und die darin aufgeführten Argumente in der laufenden Diskussion zu berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. Ralf R. Schumann, Dr. Matthias Küntzel, Dr. Nikoline Hansen
für den Vorstand von SPME Germany
Berlin, den 5. April 2012