Forsch, forscher – ausgeforscht
Die Yale University schließt ein Zentrum für Antisemitismus-Studien. Es war zu kritisch
von Hannes Stein
Im Jahr 2006 wurde an der Yale University, einer amerikanischen Elite-Universität, ein
Institut für Antisemitismusforschung gegründet. Jetzt wurde bekannt, dass die »Yale Initiative
for the Interdisciplinary Study of Antisemitism«, kurz YIISA genannt, Ende des Monats ihre
Tätigkeit einstellen wird. Die offizielle Begründung: YIISA habe zu wenige Studenten
angezogen, außerdem habe das Institut nicht genug akademische Publikationen
hervorgebracht. Der inoffizielle, also wahre Grund dafür, dass der Stecker gezogen wird,
dürfte aber wohl eher eine Konferenz sein, die das Institut im vergangenen August abgehalten
hat. zum Artikel
Siehe auch:
Zu dicht an der Wahrheit
Warum hat die Yale University ihr Antisemitismus-Institut geschlossen?
Fünf Jahre lang hat die Yale Initiative for the Interdisciplinary Study of Antisemitism (YIISA)
an der amerikanischen Yale University Wissenschaftler aus aller Welt angezogen, auch aus
Deutschland. »Ich fand den interdisziplinären Ansatz spannend, den YIISA verfolgt – zudem
gibt es überhaupt wenige Zentren für Antisemitismusforschung«, sagt die Berliner
Historikerin Ulrike Becker, die dort ein Jahr lang an ihrer Dissertation arbeitete. »Ich bin froh,
dass YIISA mir die Möglichkeit gegeben hat, meine Forschungen zu
Antiglobalisierungsbewegung und Antisemitismus in diesem Rahmen betreiben zu können«,
sagt der Münchner Soziologe und Psychologe Holger Knothe. »Ob das in Deutschland so
auch möglich gewesen wäre, ist eine andere Frage.« zum Artikel
Zur Stellungnahme von SPME: https://spme.org/cgi-bin/articles.cgi?ID=8142