Richard Herzinger: Die Dimensionen des Terrors sind unfassbar

Terrorismus hat nicht allein islamistische Wurzeln. Die Spirale der Gewalt kann auch mitten im so aufgeklärten Europa ihren Ausgang nehmen
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Es fällt schwer, nicht die Fassung zu verlieren angesichts der Ereignisse in Norwegen. Die Erschütterung des Grundvertrauens in die Schutzvorrichtungen der Zivilisation, auf die Terrorismus stets abzielt, hat in diesem Fall eine weitere Steigerung in die Dimensionen des Unheimlichen und Grauenvollen erfahren.

Da ist zunächst der Eindruck, dieses sich allen sinnsuchenden Deutungen entziehende Blutbad sei wie aus dem Nichts gekommen. Auf neue islamistische Terroranschläge wie in Madrid 2004 und London 2005 war Europa, zumindest verstandesmäßig, vorbereitet.

Dass der islamistische Terror auch befriedete, mustergültig „multikulturelle“ skandinavische Länder treffen kann, war spätestens seit dem Bombenanschlag in Stockholm Ende vergangenen Jahres klar. Auch Norwegen sah sich wegen seiner Beteiligung an den Nato-Einsätzen in Afghanistan und Libyen wiederholt mit Terrordrohungen von dieser Seite konfrontiert.

Dass die internationalen Medien zunächst auf diesen Hintergrund spekulierten, drückt auch den Reflex aus, angesichts des Unfassbaren rasch wieder auf ein makabererweise bereits vertrautes gedankliches Terrain zu gelangen. Zum Artikel

Richard Herzinger: Die Dimensionen des Terrors sind unfassbar

Terrorismus hat nicht allein islamistische Wurzeln. Die Spirale der Gewalt kann auch mitten im so aufgeklärten Europa ihren Ausgang nehmen
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